Zwei Stunden geht es rauf und runter, während die Wellen unter den Füßen an Land schlagen. Doch die Anstrengung lohnt sich. Nirgends sonst können Nordirlandbesucher die Küste aus so einer Perspektive erleben wie entlang „The Gobbins“.

Für die Besucherattraktion wurden bereits 1902 per Hand Tausende Stufen in die Felsen geschlagen sowie etliche Brücken und Tunnel zwischen den Klippen errichtet. Von Anfang an waren die Menschen begeistert von dem Wanderpfad. Doch durch die Weltkriege und wirtschaftlichen Turbulenzen geriet er in Vergessenheit. Das Meer holte sich die Holzbretter, das Salz knabberte am Eisen. Bis vor ein paar Jahren einige Einheimische die Initiative ergriffen und mithilfe der Europäischen Union den Pfad zu sanieren begannen.

Jetzt können Abenteurer wieder über dem Meer wandeln, geheimnisvolle Schmugglerhöhlen entdecken, durch dunkle Tunnel unterhalb des Meeresspiegels huschen und über ein Dutzend architektonisch spannende Brücken bis zu einem Schutzgebiet der Vögel gehen. Und mit viel Glück erhaschen Wanderer sogar einen Blick auf einen brütenden Papageientaucher oder können schottische Windräder sehen.

Anita Arneitz ist Reisebuch-Autorin und Bloggerin.

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