Der Westen Irlands ist genauso vielseitig wie die Menschen, die dort ihre Heimat haben. 2500 Kilometer lang ist die Küstenstraße des sogenannten „Wild Atlantic Way“. Eine Entdeckungstour, bei der der Reisende auf schroffe, einsame Küsten, aber auch auf Städte voller Leben, viele, wirklich viele Schafe, grüne Berge und vor allem auf fesselnde Geschichten stößt.

Nicht umsonst schreibt der bekannte irische Autor Frank Delaney: „Jedes Feld in Irland erzählt eine Geschichte, über jeden Berg gibt es eine Legende. Jeder Fluss ist gesäumt von Sagen.“

Voller Geschichten steckt beispielsweise Musiker Byron. Er entlockt seiner irischen Fiddle herzzerreißende Klänge. Sein Spiel unterbricht er nur, um den Zuhörer mit auf eine Zeitreise zu nehmen. Er spricht über die Große Hungersnot, die zwischen 1845 und 1849 zwölf Prozent der irischen Bevölkerung dahinraffte, so, als ob er dabei gewesen wäre.

Cathrin und ihre Hunde halten 600 Schafe in Schach
Cathrin und ihre Hunde halten 600 Schafe in Schach © Daniela Groessing

Die bewegte Geschichte der Glen Keen Farm in Louisburgh reicht ins Jahr 1641 zurück. Bewirtschaftet wird sie von Cathrin. Sie ist die Herrin von 600 Schafen. Die Farm führt sie aus Überzeugung, ohne EU-Förderungen und Gästezimmer-Vermietung ginge es überhaupt nicht. Ihre Schafe hält sie mit ihren Hirtenhunden, die ihr ganzer Stolz sind, unter Kontrolle. „Wenn es hier keine Schafe gäbe, wäre alles überwuchert. Sie gehören in Irland zum Bild des Landlebens dazu“, sagt Cathrin.

Ein Hüter der Natur ist auch Brendan vom Connemara Nationalpark, der sich jährlich über 250.000 Besucher freut. Aber, Achtung! Der Nationalpark besteht zu einem Großteil aus Torf. Im weichen irischen Moor-Gebiet kann man ganz leicht versinken, wenn man nicht weiß, wo man hintritt, erzählt Brendan.

Über Umwege hat es Sinead O’Brien nach Irland verschlagen. Eigentlich stammt die faszinierende Frau aus Kalifornien, wo sie Meeresbiologie studierte. Nun züchtet sie an der Küste Irlands Abalonen, auch bekannt als Seeohren. Die außergewöhnlichen Schnecken sind im asiatischen Raum eine Delikatesse. Sinead kann sich vor Aufträgen kaum retten. Besuchern serviert sie aber auch exotische Kuchen mit Seegras, was im Übrigen wesentlich besser schmeckt als man vermutet.

Und jetzt? Jetzt wird es Zeit, seine eigene Geschichte von Irland zu finden. Schöne Reise!

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