18. April
40 Tage alkoholfrei – mit einer kleinen Ausnahme an meinem Geburtstag, die ich mir bewusst erlaubt habe. Ich habe nicht gefastet, weil ich ständig mit dem Spritzer in der Hand unterwegs war, sondern weil ich neugierig war, wie es ist, auf etwas zu verzichten, das gesellschaftlich so selbstverständlich dazugehört – beim Abendessen, beim Feiern, am Lendplatz an einem sonnigen Samstagnachmittag. Wie es war? Überraschend unspektakulär. Mich hat der prickelnde Spritzer schon das ein oder andere Mal angelacht, stattdessen habe ich trotzdem mit Freunden gefeiert, mich durch sehr gute alkoholfreie Weine und Biere getestet und bin danach ohne Kater aufgewacht. Und siehe da: Sogar im Geldbeutel blieb mehr über. Vermutlich, weil ich in Summe mehr Zuhause war als sonst. Ich habe mir vorgenommen, auch künftig bewusster zu entscheiden – nicht nur beim Alkohol. Fasten bedeutet für mich nicht Verzicht um jeden Preis, sondern ein Hinterfragen von bisherigen Gewohnheiten. Und genau das nehme ich mit. Prost – mit oder ohne Umdrehungen!
11. April
Langsam geht’s in den Endspurt der Fastenzeit – und ich muss ehrlich sagen, es läuft ziemlich unspektakulär. Kein großes Verzichtsdrama, keine große Sehnsucht auf Aperol. Das Spezi schmeckt in der Sonne genauso gut. Vielleicht liegt das daran, dass ich auch vor der Fastenzeit mein Alkoholkonsum sehr überschaubar war. Oder daran, dass ich beim Feiern bis in die frühen Morgenstunden auch ganz ohne Alkohol ziemlich gut drauf bin.
Zugegeben, ich bin am nächsten Tag trotzdem müde – aber eben müde und fit, nicht müde und verkatert. Das ist ein ziemlich angenehmer Unterschied. Auch der Schlaf ist ohne einen Tropfen Alkohol im Blut weitaus ruhiger, angenehmer und erholsamer. Gesundheitlich habe ich ansonsten keine großen Wunder erlebt bisher, aber allein das Gefühl, klarer im Kopf zu sein und besser zu schlafen, macht’s für mich wertvoll.
26. März
Je länger ich keinen Alkohol trinke, desto weniger vermisse ich ihn. Anfangs war es ungewohnt, beim Essen im Restaurant oder in einer gemütlichen Runde keinen Spritzer zu bestellen – jetzt greife ich fast schon selbstverständlich zum guten, alten SoZi (Soda Zitron) oder zum alkoholfreien Seiterl.
Spannend finde ich immer wieder die Reaktionen meines Umfelds. Während manche sagen „Cool, das wollte ich auch mal ausprobieren“, kommt von anderen die ungläubige Frage: „Aber warum tust du dir das an?“ Als wäre ein Leben ohne Spritzer und Wein per se traurig. Dabei geht’s mir gerade erstaunlich gut – vielleicht, weil ich bewusster entscheide, ob ich trinken will oder nicht.
23. März
Unter der Woche fällt mir der Verzicht mittlerweile leicht – aber dann kommen die geselligen Runden am Wochenende. Ich hatte Besuch aus Salzburg und als ich zu ihnen ins Restaurant stoße, steht die erste Weinflasche bereits am Tisch: „Magst auch ein Glaserl?“ Gefolgt von: „Wie, du fastest immer noch Alkohol?“. Ich sollte eine Stricherlliste darüber führen, wie oft ich höre, ob, warum und wie lange ich noch Alkohol faste. Aber: „Ja, ich faste immer noch.“
18. März
Zwei Wochen sind von der Fastenzeit bereits vergangen – 14 Tage, eine Ausnahme. Und seither auch wieder erfolgreich abstinent. Weil aber die Tage wieder wärmer werden und die Temperaturen ebenso auf ein sprudelndes Getränk in der Sonne einladen, habe ich hier ein Mocktail-Rezept für Sie, dass nicht nur farblich, sondern auch geschmacklich auf den Sommer einstimmt:
15. März
Ganze elf Tage hat es gedauert, bis ich mein Fasten „gebrochen“ habe. Bin ich damit kläglich gescheitert? Ehrlich gesagt, fühlt es sich für mich persönlich nicht so an. Von Anfang an hatte ich mir die Option offengelassen, mit meiner Familie und meinen Freunden auf meinen Geburtstag anzustoßen – wenn es sich richtig anfühlt. Und genau das habe ich getan.
Für mich geht es nicht darum, 40 Tage stur durchzuhalten, sondern langfristig bewusstere Entscheidungen zu treffen. Interessanterweise hat mich mein Umfeld mehrmals daran erinnert, dass ich ja eigentlich faste. Daraus sind spannende Gespräche entstanden: Wann scheitert man an seinen Zielen – und wann nicht? Ist Perfektion wirklich das Maß aller Dinge?
Ich bereue keinen prickelnden Tropfen Prosecco, der an meinem Geburtstag meine Kehle berührt hat. Die restliche Fastenzeit habe ich mein Ziel wieder klar vor Augen – und 39 von 40 Tagen sind auch ein guter Schnitt.
13. März
Zugegeben, gleich zu Beginn meines Alkoholfastens ein paar Tage in München zu verbringen war eine kleine Herausforderung. Der Gedanke mir zum Essen ein Seiterl zu bestellen war durchaus vorhanden, daher hab ich mich durch die alkoholfreien Alternativen der Münchner Brauhäuser gekostet. Ein kleines Fazit: Alkoholfreies Bier kann durchaus schmecken. Einer meiner Favoriten war das alkoholfreie Weißbier im Hofbräuhaus: hopfig, fruchtig, aber mit einer leichten Säure zum Kontrast. Einzig die Schaumkrone verschwindet überraschend schnell, verglichen zum alkoholischen Bruder. Vergangenes Jahr brachte auch die Augustiner Brauerei (nach 700 Jahren!) erstmals ein alkoholfreies Helles raus: Perlt schön auf der Zunge, Geschmack befindet sich im alkoholfreien Mittelfeld, leicht zitrusartig und auf der malzigen Seite. Mein absoluter Liebling der Woche ist und bleibt aber das Paulaner Spezi. Prost!
7. März
Bisher verlief der Start in die Fastenzeit recht einfach. Mag auch daran liegen, dass ich unter der Woche grundsätzlich nicht viel trinke. Der Frühling kommt jedoch immer näher und kommende Woche warten schon die ersten Herausforderungen auf mich: Urlaub und mein Geburtstag. Ob ich mir an meinem Geburtstag ein Glas gönne oder nicht? Ich bin mir noch unsicher – aber genau das macht die Herausforderung für mich spannend. Ich werde berichten.
5. März
40 Tage, 40 Nächte – so lange dauert die Fastenzeit. In der Zeit zwischen Aschermittwoch und Gründonnerstag setzen sich viele Menschen Ziele, um ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun, alte Gewohnheiten abzulegen oder neue in den Alltag zu integrieren. Letztes Jahr habe ich meine Bildschirmzeit reduziert und stattdessen Spaziergänge und Meditation ausprobiert. Zwar mache ich das inzwischen nicht mehr täglich, aber immerhin regelmäßig – ein kleiner Erfolg!
Zwei Dinge habe ich bisher aber kategorisch ausgeschlossen: Kaffee und Alkohol. Heuer wage ich mich zumindest an Letzteres. Ich war nie die große Trinkerin, aber ich bin neugierig: Werde ich das gelegentliche Feierabendbier vermissen? Schmeckt das Hollerkracherl beim Feiern wirklich so traurig, wie es aussieht? Und wie reagiert mein Umfeld, wenn ich „nein“ sage? Ein Spruch, der im Netz kursiert, bringt es auf den Punkt: „Alkohol ist die einzige Droge, bei der du erklären musst, warum du sie nicht nimmst.“
Kaffee bleibt mir als einziges Laster noch erhalten – für einen koffeinfreien Selbstversuch fehlt mir aktuell die mentale Stärke. Vielleicht 2026. Mal sehen. Und wer beim Alkoholverzicht mitmachen möchte: Willkommen im Club!