Bekannt sein wird Josef Tinzl vielen als langjähriger Werksleiter des Lavanttaler Maschinenbauunternehmens Geislinger. Doch am besten kannte den am 5. November nach schwerer Krankheit im 64. Lebensjahr Verstorbenen seine Familie. „Seine prägendste Eigenschaft, die ich immer wahrgenommen habe, war, dass er allen Menschen auf Augenhöhe begegnet ist“, erzählt seine zwölf Jahre jüngere Schwester. „Er hat immer andere Meinungen wertgeschätzt. Er ist nie einfach drübergefahren.“
Die Familie beschreibt ihn als großzügigen und für neue Ideen offenen Menschen. Auch war er „konsequent bei allem, was er gemacht hat“. Dazu zählte auch der Sport. „Er war ein fantastischer Skifahrer. Auf der Uni war er im Studentenkader und hat bei der ‚Universiade‘ teilgenommen.“ Langlauf, Leichtathletik, Volleyball und Tennis gehörten ebenso zu seinen sportlichen Leidenschaften. „Er hat die gesamte Freizeit mit seinen Söhnen verbracht und versucht ihnen alles beizubringen.“ Sein erster Sohn Florian kam 1993 zur Welt, Stefan folgte ihm 1995. Beide entstammen der Beziehung mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Elisabeth, aufgrund derer es ihn damals ins Lavanttal gezogen hat.
Steiermark, Tirol, Lavanttal
Am 27. Mai 1962 im steirischen Kapfenberg geboren, zog Tinzl als Fünfjähriger nach Reutte in Tirol, wo sein Vater eine leitende Stelle im Metallwerk Plansee annahm. Nach Volksschule, Gymnasium, fünf Jahren HTL Fulpmes (Innsbruck) und dem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens-Maschinenbau an der TU Graz arbeitete er zunächst bei der Simmering-Graz-Pauker AG und anschließend fünf Jahre bei Steyr Daimler Puch Fahrzeugtechnik in Graz. „Da war er viel in den USA in Detroit“, erinnert man sich in der Familie. 1997 wechselte Tinzl zu Geislinger und leitete ab 2001 das Werk in Bad St. Leonhard.
Die Verabschiedung findet am Dienstag, dem 11. November, um 10.30 Uhr nach der Einsegnung und Feier der heiligen Seelenmesse in der Pfarrkirche St. Marein im Lavanttal statt.