Dietrich Birnbacher ist tot. Der ehemalige Wirtschaftsprüfer ist am 31. Oktober im 85. Lebensjahr verstorben.
Birnbacher war ein bekannter und lange Zeit angesehener Wirtschaftsexperte. Seine Kanzlei auf dem Villacher Hauptplatz hatte einen sehr guten Ruf, über die Stadt- und Bezirksgrenzen hinweg.
Öffentlicher Aufschrei
Doch dann kam das Jahr 2007: Das Land Kärnten verkaufte seine Anteile an der Hypo Alpe Bank an die Bayerische Landesbank. Und Dietrich Birnbacher saß bei den Verhandlungen gemeinsam mit den damaligen Landespolitikern Jörg Haider und Josef Martinz im Raum. Für die Beratungsleistungen stellte er eine Honorarforderung von zwölf Millionen Euro. Nach dem öffentlichen Aufschrei gewährte er einen „Patriotenrabatt“ um sechs Millionen Euro.
Immer noch um zumindest um 5,7 Millionen Euro zu hoch bemessen, wie Gutachter bei einem späteren Gerichtsprozess festgestellt haben.
Schlussstrich
Den Geruch dieses Gutachtens wurden der Steuerberater und seine 1993 gegründete Kanzlei nie mehr los. Der Geschäftsbetrieb musste infolge der strafrechtlichen Verfolgung in der Hypo-Causa eingestellt werden. Die Klienten blieben aus.
Am 1. Oktober dieses Jahres wurde dann am Landesgericht Klagenfurt auch der offizielle Schlussstrich unter die Steuerberatungstätigkeit gezogen: Über das Vermögen der „Dr. Dietrich Birnbacher GmbH“ mit Sitz am Villacher Hauptplatz wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Birnbacher, alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter, stand zu diesem Zeitpunkt bereits unter gesetzlicher Erwachsenenvertretung, diese hat auch den Insolvenzantrag eingebracht.
Zurück bleibt auch Dietrich Birnbachers zu späte Erkenntnis beim Prozess im Jahr 2012: „Ich verfluche den Tag, an dem ich Auftrag und Angebot annahm, den Verkauf der Kärntner Hypo an die Bayern LB zu begleiten.“
Die Verabschiedung von Birnbacher fand im engsten Familienkreis statt.