47.000 Euro für ein – Bierfestival? Unsere Lieblingsinsel ist in Aufruhr. Denn während in Lignano und Jesolo der Alkoholkonsum eingeschränkt wird (Albtraum-Stichwort: "Spring Break"), sind in Grado genug Fördermittel im Topf, um das "Grado Beer Festival" (21. bis 25. April) zu unterstützen. Das findet so mancher Bürger kurios. Zumal die Schausteller, die mit ihren selbstgebrauten Bieren und allerlei Begleitmusik anrücken, ja mit ordentlichen Einnahmen rechnen dürfen.
Whirlpools am Strand
Die Tatkraft, die beim Bierfestival an den Tag gelegt wurde, fehlt bei den neuen Thermen: Baubeginn sollte ja, wie im Januar stolz verkündet wurde, "dieses Jahr" sein, eine überragend vage Angabe. Und nun stellt sich heraus: Es geht in eine neue Ausschreibungsschleife. Dafür tut sich am Hauptstrand einiges: Zwei Whirlpools sollen im Sommer zur Verfügung stehen, aber nur jenen Gästen, die ein paar Euro mehr für ihre Sonnenschirme im "Settimo Cielo" (die niedrigen Nummern direkt am Strandbeginn) oder im neuen "Sissi Beach" bezahlen. Der geheimnisvolle Luxusabschnitt soll direkt vor den Ville Bianchi eröffnen – sicher die spannendste Neuigkeit des Gradeser Strandlebens 2023.
Und weil Aktien, Kryptowährungen und NFTs uns doch nicht alle übermorgen zu Millionären machen, ist in diesem Frühjahr ein ungewöhnlicher Trend zu beobachten: Die Preise für Apartments ziehen an und finanzstarke Österreicher kaufen sich in die Gradeser Hotels ein. Zehn Herbergen stehen teilweise schon seit Jahren leer und rotten mehr oder weniger malerisch vor sich hin, darunter das hübsche "Castelletto", das Schlösschen an der Uferpromenade. Aus der Ruine sollen nun luxuriöse Suiten entstehen. Das Leben ist einfach besser mit Meerblick.
Stefan Maiwald