Das Team Kärnten (TK) will es bei der Landtagswahl offenbar ganz genau wissen: Sein Spitzenkandidat Gerhard Köfer tritt im selben Wahlkreis (Klagenfurt-Stadt und Klagenfurt-Land) an, wie Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Köfer, er ist Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Spittal/Drau, wird auf der TK-Liste die Nummer 1 sein.

Bürgermeister in Spittal und Spitzenkandidat in Klagenfurt – wie passt das zusammen? Sehr gut, findet das Team Kärnten. Denn für die Wahlkreisliste bei einer Landtagswahl sei der Wohnort nicht relevant, heißt es vom Team Kärnten.

Mock machts nicht

Weitere große personelle Überraschungen sind bei der derzeit laufenden Präsentation der Kandidatenliste nicht zu erwarten: Bereits seit Wochen steht fest, dass Franz-Josef Smrtnik (Einheitsliste), der ehemalige Bürgermeister von Eisenkappel/Zelezna Kapla, für das Team Kärnten ins Rennen gehen wird. Wahlkreisspitzenkandidaten sind Marina Koschat-Koreimann, Gerhard Klocker und Karl Markut. Ebenso auf der Liste steht der einstige Gemeindechef von Seeboden, Wolfgang Klinar. Den ganz großen Coup, eine vorübergehend kolportierte Kandidatur von SPÖ-Urgestein Gerhard Mock für das Team Kärnten, wird es nicht geben.

Platz 3 ist möglich

Dem Team Kärnten werden in verschiedenen Umfragen bei der Wahl am 5. März Chancen auf einen deutlichen Stimmenzugewinn vorhergesagt. Je nach befragendem Institut könnte die Köfer-Truppe auf 7 bis 13 Prozent kommen – sogar ein dritter Platz scheint möglich. Gemeinsam ist allen Umfragen der vorhergesagte Sieger: Die SPÖ um Peter Kaiser soll klar auf Platz 1 landen, die FPÖ mit Spitzenkandidaten Erwin Angerer auf Platz zwei.

Zum Vergleich: Bei der bislang letzten Landtagswahl am 4. März 2018 bekam die SPÖ 47,94 Prozent der Stimmen, die FPÖ 22,96 Prozent, die ÖVP 15,45 Prozent, die Grünen 3,12 Prozent und das Team Kärnten mit 5,67 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Darmann eröffnet den Kampf

Ebenfalls im Wahlkreis Klagenfurt und Klagenfurt-Land wird Gernot Darmann (FPÖ) antreten. Die "Gegenkandidatur" von Köfer sieht man bei den Freiheitlichen als Taschenspielertrick. "Der einzige Punkt, bei dem Köfer einen Bezug zu Klagenfurt hätte, sind die großen Baustellen, die seine Partei Team Kärnten zum Nachteil Klagenfurts wöchentlich anrichtet. Darüber hinaus ist es eine blanke Verhöhnung der Wähler in der Landeshauptstadt, wenn Köfer meint, als Seebodener und damit Oberkärntner Bürger ein Abgeordneter der Stadt Klagenfurt im Landtag zu sein", sagt Darmann.

Ähnlich kritisch sieht man bei der ÖVP das Antreten des Spittaler Bürgermeisters in Klagenfurt. "Damit stellt er einmal mehr seine Biegsamkeit unter Beweis, wenn es um politische Funktionen geht", sagt Landesgeschäftsführerin Julia Löschnig.