Seit 28. April ist für einen serbischen Staatsbürger die Justizanstalt Klagenfurt sein vorübergehendes Zuhause. Der 24-Jährige sitzt in Untersuchungshaft, nachdem er kurz zuvor aus Griechenland eingeflogen worden ist. Dort wurde er am 30. Dezember verhaftet, nach ihm wurde mit einem europäischen Haftbefehl gesucht.
Ausgestellt wurde dieser von der Staatsanwaltschaft (StA) Klagenfurt. Sie wirft dem Serben absichtlich schwere Körperverletzung vor. Er steht im Verdacht, einen Kärntner Unternehmer (55) in Velden angegriffen und lebensgefährlich verletzt zu haben. Bislang habe sich der Beschuldigte zu den Vorwürfen nicht geäußert, so StA-Sprecher Markus Kitz. Der Serbe wird in den nächsten Tagen erneut einvernommen.
Schlag mit dem Ellenbogen
Der 24-Jährige soll jener Mann sein, der auf Fahndungsfotos zu sehen ist, die die Polizei unmittelbar nach der Tat veröffentlicht hat. Die hat sich am 8. September auf einem öffentlichen Platz vor einem Geldinstitut in Velden ereignet. Auf Videos aus Überwachungskameras ist zu sehen, wie sich der Serbe und sein späteres Opfer gegenüberstehen. Nach einem kurzen Wortwechsel schlägt der 24-Jährige zu. Ein Treffer mit dem Ellenbogen und der Kärntner ging zu Boden. Er schlug mit seinem Kopf auf, unfähig, den Aufprall abzufangen. Der Angreifer stieg in ein Auto und fuhr weg.
Schwerste Kopfverletzungen
Der 55-Jährige wurde mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Dort musste er in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Mittlerweile hat er das Krankenhaus wieder verlassen können, über seinen derzeitigen Gesundheitszustand ist nichts bekannt. Um die Schwere der Verletzungen einordnen und etwaige Dauerschäden feststellen zu können, hat die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor.
Die Attacke ist mysteriös: Dem Kärntner wurde nichts gestohlen, ein Raubüberfall scheidet damit aus. Ermittler gehen offenbar davon aus, dass das Treffen nicht zufällig war, ebenso wenig wie die Attacke. Bei dieser könnte es sich um ein Attentat handeln. Eine Auftragstat möglicher Geschäftspartner des 55-Jährigen?
