Kurz vor Mitternacht mitteleuropäischer Zeit, kurz vor dem Qualifying für den Formel-1-Grand-Prix der USA in Austin, gab das Unternehmen den Tod des Red-Bull-Firmengründers Dietrich Mateschitz bekannt. Natürlich war das gesamte Fahrerlager in Austin schockiert.

Ein Pilot, der Deutsche Sebastian Vettel, hatte eine ganz besondere Beziehung zu Mateschitz. Mit Red Bull wurde er zwischen 2010 und 2013 viermal Formel-1-Weltmeister. Vor allem die Nacht in Abu Dhabi 2010, als man sich zum ersten Mal mit WM-Lorbeeren schmücken durfte, war eine Nacht der Freudentränen im gesamten Red-Bull-Team. Mit dabei schon damals der Sohn von Dietrich Mateschitz. Man lag sich damals stundenlang in den Armen und schon in der Red-Bull-Hospitality wurden einige Flaschen Champagner geöffnet. An diesem Tag, der bis tief in die Nacht Arabiens dauerte, hatte Red Bull nur Freunde und Bewunderer. Jeder im Fahrerlager kam höchstpersönlich in die Red-Bull-Box. Von Michael Schumacher bis  Nico Rosberg. Damit begann die große Erfolgsserie zwischen Vettel und Red Bull Racing.

Das Aston-Martin-Team hatte auch Vettel vor dem Qualifying derart abgeschirmt, dass der Deutsche erst nach dem Zeittraining vom Tod des österreichischen Milliardärs erfuhr. Später sagte Vettel: "Ich bin nur schockiert."

Weitere Reaktionen:

Christian Horner (Formel-1-Teamchef von Red Bull Racing): "Was er erreicht hat und was er für so viele Menschen auf der ganzen Welt in verschiedenen Sportarten getan hat, ist unübertroffen."

Toto Wolff (Mercedes-Teamchef, via Sky): "Er war der beeindruckendste Unternehmer, den wir in Österreich je hatten, wenn nicht weltweit. Er hat eine Marke kreiert und einen Bereich, den es vorher nicht gab. Was er für den Sport gemacht hat und wie viel er dem Sport gegeben hat, hat es davor nicht gegeben."

Max Verstappen (NED/aktueller Red-Bull-Pilot, zweifacher Weltmeister mit Red Bull): "Das Qualifying-Ergebnis ist nicht wichtig. Wichtig ist, uns an Dietrich zu erinnern und was er für uns als Team getan hat, auch für die gesamte Formel 1 und die größere Red-Bull-Familie. Er war immer super-nett und fürsorglich zu mir. Ich werde mich immer an das letzte Treffen mit ihm vor einem Monat erinnern, es war sehr speziell und das ist es jetzt noch mehr. Er hat an mich und viele andere Fahrer als junge Athleten geglaubt und hat so vielen so unglaubliche Möglichkeiten gegeben. Ohne ihn würde ich nicht da sitzen, es ist ein unglaublich harter Tag."

Sergio Perez (MEX/aktueller Red-Bull-Pilot): "Das ist ein trauriger Tag für die Red-Bull-Familie. Dietrichs Einfluss auf den Sport und die Art, wie er Athleten weltweit unterstützt hat, hat wirklich einen Unterschied in der Welt gemacht. Er hat mir eine Möglichkeit gegeben, die mir niemand anderer gegeben hatte und ich werde dafür immer dankbar sein. Das ganze Team wird für ihn und seine Familie fahren und ich hoffe wirklich auf das Resultat, dass er von uns gerne gesehen hätte."

Daniel Ricciardo (AUS/ehemaliger Red-Bull-Pilot, via ORF): "Er war so bodenständig. Er war nicht der Mann, der im Rampenlicht stehen wollte. Ein guter Mensch, eine tolle Seele. Er ist bewundernswert, so wie er war. Es ist ein wirklich trauriger Tag für uns. Das ganze Paddock ist in gewisser Weise geschockt und trauert. Ich bin dankbar, dass ich ihn erleben durfte. Er wird vermisst werden."

Charles Leclerc (MON/Ferrari-Pilot, via ORF): "Es ist unglaublich traurig. Egal was er in seiner Karriere gemacht hat, er war ein toller Mensch und es ist ein großer Verlust für den Motorsport."

Auf allen Social-Media-Plattformen drückte die Formel 1 ihre Anteilnahme und Betroffenheit aus.

© Formel 1

Und selbst die MotoGP, die am Sonntag ein Rennen in Malaysia fährt, ist betroffen. Wie Kleine-Zeitung-Fachkommentator Alex Hofmann.

Aber nicht nur im Motorsport zeigte man sich bestürzt über den Tod von Mateschitz, auch der Rest der Sportwelt bekundet sein Bedauern. Allen voran natürlich auch die durch Red Bull groß auf der Fußballlandkarte aufscheinenden Klubs Salzburg und Leipzig.

Red Bull Salzburg: "Der FC Red Bull Salzburg hat mit großer Betroffenheit vom Ableben Dietrich Mateschitz' erfahren. Wir denken an einen Visionär und Menschen zurück, dem gegenüber wir große Dankbarkeit verspüren für all das, was er uns als Klub ermöglicht hat. Jetzt sehen wir uns mehr denn je in der Verantwortung, sein Lebenswerk und seine Vision zusammen mit Red Bull in seinem Sinne weiterzuführen. Wir werden einen leidenschaftlichen Unterstützer vermissen, sein Geist und seine Leidenschaft für den Sport wird unseren Klub aber immer begleiten! Danke Didi!"

RB Leipzig: "Bei aller Trauer möchten wir auch unsere große Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für all das, was Dietrich Mateschitz uns als Club ermöglicht hat. Seine Leidenschaft für den Sport, sein Einsatz und Spirit werden uns stets inspirierendes Vorbild bleiben."

Von den engsten Angehörigen gebe es den Wunsch, auf große Trauer zu verzichten. Diesem wolle man nachkommen, deshalb wird es wohl vor den nächsten Spielen der "Bullen" auch keine Trauerminute geben. Auch die beiden großen Wiener Fußballklubs äußerten sich zum Ableben Mateschitz'.

Rapid Wien: "Es ist uns ein Anliegen, unsere aufrichtige Anteilnahme auszudrücken und bitten dies auch an die Hinterbliebenen von Herrn Mateschitz zu übermitteln. Herr Mateschitz war unbestritten einer der erfolgreichsten und innovativsten Unternehmer in der Geschichte unserer zweiten Republik und auch wenn wir andere Ansätze in Bezug auf den Betrieb eines Fußballklubs verfolgen, waren und sind die Erfolge des FC Red Bull Salzburg - vor allem auch auf internationaler Bühne - für den gesamten Fußball in unserem Land sowie den Blick auf unsere Klubs und Spieler aus dem Ausland von sehr hoher Bedeutung."

Austria Wien: "Austria Wien möchte Red Bull Salzburg sowie der Familie und den Freunden von Dietrich Mateschitz sein Beileid aussprechen."

Und auch aus dem Windersport, wo an diesem Wochenende in Sölden der Auftakt zur neuen alpinen Ski-Saison über die Bühne geht, kamen dankende Worte.

Roswitha Stadlober (ÖSV-Präsidentin/via ORF): "Die Nachricht hat uns alle sehr betroffen gemacht. Unsere Gedanken sind natürlich in erster Linie bei der Familie. Wir haben einen ganz großen Gönner, Visionär des Sports verloren. Wir können uns nur bedanken, verneigen vor Didi Mateschitz, er hat Großartiges geleistet. Der Österreichische Skiverband mit seiner ganzen Sportfamilie sagt danke für sein Wirken."

Benjamin Raich (Ex-Skirennläufer/via ORF): "Er war sehr zurückhaltend, aber auch am Punkt in seinen Aussagen. Ein großer Unterstützer vom Sport. Er hat den Sport zu wissen genützt, er ist selbst groß geworden, hat aber auch den Sport groß gemacht und sehr viel gegeben."

Benjamin Karl (Snowboard-Olympiasieger): "Danke für alles!!!!"

Lindsey Vonn (USA/Ex-Skirennläuferin): "Das ist so traurig zu hören. Ich habe Didi gekannt und bin seit fast 20 Jahren Teil der Red-Bull-Familie. Meine tiefstes Beileid an Mark, Marion und seine ganze Familie."

Auch Sport-Austria-Präsident Hans Niessl drückte sein Beileid aus: "Dietrich Mateschitz hat nicht nur seinen beruflichen Traum verwirklicht, sondern durch sein Sponsoring-Konzept mitgeholfen, auch die Träume anderer Wirklichkeit werden zu lassen. Dadurch hat er nicht zuletzt den heimischen Sport enorm geprägt! Im Namen des österreichischen Sports möchte ich mich dafür herzlich bedanken und seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern tiefempfundenes Beileid ausdrücken."