Die kroatische Regierung will mit Kontrollen den Preissteigerungen nach der Euro-Einführung entgegenwirken. Premier Andrej Plenković forderte am Donnerstag alle Unternehmen, die ihre Preise ungerechtfertigt erhöht haben, auf, sie auf den Stand vom 31. Dezember zurückzusetzen, berichtete die Nachrichtenagentur Hina. Darüber hinaus wurden alle zuständigen Behörden beauftragt, die Inspektionen zu verstärken, um unlautere Praktiken aufzudecken.

"Einige Unternehmen haben offensichtlich die Euro-Umstellung genutzt, um die Preise ungerechtfertigt zu erhöhen. Dafür gibt es weder einen Grund noch eine Rechtfertigung", sagte der Premier bei der Regierungssitzung. Er kritisierte, dass es sich um "reine Profitmacherei" handle und kündigte an, mit Maßnahmen entgegenzuwirken.

Schokolade, Backwaren, Bier, Kaffee ...

In die verstärkte Aufsicht werden neben dem Gewerbeaufsichtsamt auch die Steuer- und Zollbehörde, Ministerien und die Notenbank gemäß deren Zuständigkeiten eingeschaltet werden, erklärte der Wirtschaftsminister Davor Filipović. Sein Ministerium werde die Preise verfolgen, um den Bürgern den Preisvergleich zu ermöglichen, hieß es.

Die Gewerbeaufsichtsbehörde, die auf zahlreiche Beschwerden über Preiserhöhungen nach der Euro-Einführung mit 1. Jänner reagierte, habe in den bisherigen Inspektionen tatsächlich Preissteigerungen feststellen können, berichtete deren Leiter Andrija Mikulić bei der Regierungssitzung laut Nachrichtenportal "Index". In den vergangenen zwei Tagen wurden über 300 Kontrollen bei Händlern und Dienstleister durchgeführt. Im Handel stiegen die Preise von 3 bis 19 Prozent, sagte der Behördenchef und nannte Schokolade, Backwaren, Bier und Kaffee als Beispiel für verteuerte Produkte. In der Gastronomie betrugen die Preissteigerungen zwischen 10 und 80 Prozent.

Beschwerden häuften sich zuletzt

Seitdem Kroatien mit Neujahrstag den Euro eingeführt hat, häufen sich Beschwerden der Bürger über abrupt verteuerte Lebensmittel, Café- und Friseurbesuche. Höhere Preise werden auf Preisaufrundungen bei der Währungsumstellung zurückgeführt.