Während sich die Sozialpartner in der Metallindustrie auf einen neuen Kollektivvertrag geeinigt haben, geht das Feilschen im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel am Donnerstag, 10. November, in die dritte Runde. Um 11 Uhr geht es los. "Während Corona waren wir die Superheldinnen, jetzt ist alles vergessen. Es ist Zeit für eine dauerhafte, kräftige Gehaltserhöhung, die Handelsbeschäftigten müssen sich ihr Leben leisten können", lautet laut Gewerkschaft der Tenor der Beschäftigten.

Seit Montag haben in Österreich über 300 Betriebsversammlungen stattgefunden, in denen die Beschäftigten in allen Bereichen des Handels informiert wurden. Das bisher auf dem Tisch liegende Angebot der Arbeitgeber werde als Provokation empfunden, sagte die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger, am Mittwoch in einer Aussendung.

Abschluss unwahrscheinlich

Die Arbeitgeber bieten eine Gehaltserhöhung um 3,5 Prozent sowie zusätzlich eine Einmalzahlung. Die Gewerkschaft will eine Gehaltssteigerung von zehn Prozent. Ein Abschluss am Donnerstag gilt als eher unwahrscheinlich. In der metalltechnischen Industrie einigten sich die Sozialpartner vergangene Woche auf ein Plus von im Schnitt 7,4 Prozent bei den Ist-Löhnen.

Der Vorsitzende des GPA-Wirtschaftsbereichs Handel, Martin Müllauer, verweist auf die wichtige volkswirtschaftliche Bedeutung: Gehaltssteigerungen in diesem Bereich würden auch primär dem Handel zugutekommen. Der Handels-Kollektivvertrag gilt für 415.000 Angestellte, 134.000 Arbeiter und Arbeiterinnen und 15.000 Lehrlinge.