Martha Schultz (62) gilt als eine der profiliertesten Unternehmerinnen dieser Republik. Und als eine der erfolgreichsten. Die Schultz-Gruppe, ein Familienunternehmen, zählt zu den ganz Großen im (west-)österreichischen Tourismus-Business. Unter anderem gehören Bergbahnen im Zillertal und in Osttirol sowie eine Reihe von Hotels, Skihütten, ein Reisebüro, ein 18-Loch-Golfplatz und eine Baufirma zum rund 100 Millionen Euro schweren Schultz-Imperium. Ihre Beteiligungen in Kärnten (Ankogel, Mölltaler Gletscher) hat die Gruppe abgegeben.
Hohe Ansprüche
Die gebürtige Zillertalerin stieg 1987 nach Abschluss der Höheren Lehranstalt für Tourismusberufe in Schloss Kleßheim ins elterliche Unternehmen ein. Die Mutter eines erwachsenen Sohnes führt seit über 20 Jahren mit ihrem Bruder Heinz die Geschäfte der HS.-Beteiligungen GesmbH mit Sitz in Uderns im Zillertal. Martha Schultz verantwortet die Bereiche Werbung, Marketing, Controlling, Produktgestaltung und Verkauf und hält 24 Prozent, ihr Bruder 76 Prozent. Ein Leuchtturmprojekt des „Schultz-Imperiums“ in Osttirol ist das 2012 in Betrieb genommene Gradonna Resort in Kals am Großglockner. Das Edel-Hotel steht stellvertretend für die hohen Ansprüche des Geschwisterpaares.
Langjährige Interessenvertreterin
Schultz setzt sich seit Jahren für die Belange von Unternehmen in verschiedensten Funktionen ein: Seit 15 Jahren ist sie Vizepräsidentin der WKO. 2011 wurde sie als erste Frau Vizepräsidentin des europäischen Dachverbandes „Eurochambres“, in dem sie seit 2017 als Vorsitzende des European Women Network die Interessen von Unternehmerinnen vertritt. Seit 2015 ist Martha Schultz Bundesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“. Eine unterschätzte Machtbasis: Jeder dritte österreichische Betrieb wird von Frauen geführt, jeder zweite von einer Frau gegründet. Schultz ist bald die erste Präsidentin in der Geschichte der WKO.