Es ist der erste Schritt, der wortwörtlich einen Quantensprung für die High-Tech-Forschung bedeuten soll: Hinter „Champ-Ion“ steckt ein Konsortium, das 21 Partner aus sechs europäischen Ländern zusammenbringt. „In diesem kommt Österreich mit der Leitungsfunktion die Führungsrolle zu“, bestätigt Christina Hirschl, Geschäftsführerin von Silicon Austria Labs (SAL).
Involviert sind mehrere Forschungseinrichtungen, Universitäten, KMU sowie Infineon als Großunternehmen, um die Grundlagen für das Quantencomputing voranzutreiben. Konkret wird am Kärntner Standort von SAL, wobei auch dessen Teams in Graz und Linz mitarbeiten, eine eigene Pilotlinie aufgebaut. Durch die Herstellung innerhalb Europas wolle man die eigene technologische Zukunft sichern.
EU-weites Projekt in Villach
„Die Quantentechnologie wird uns neue Möglichkeiten eröffnen, um Cybersecurity, das Bankenwesen oder die Fabrikprozessplanung effizienter und energieschonender zu machen“, ist die SAL-Chefin überzeugt. Auf dem Weg dorthin werden die Projekte in mehreren Phasen ausgerollt. Europaweit sollen fünf Pilotlinien entstehen.
Durch den EU Chips Act fließen 40 Millionen Euro in „Champ-Ion“, 2026 geht es an die Ausschreibung für das Equipment. Am High Tech Campus in Villach wird die zusätzliche Infrastruktur entstehen. Hirschl: „Der Vollausbau für einen nachhaltigen Betrieb ist für 2028 geplant.“ Ziel sei es, voll-integrierte, validierte und skalierbare Ionenfallen mit integrierter Elektronik und photonischen Strukturen auf einem Chip zu realisieren. „Mit dieser Pilotlinie wird die europäische Expertise im Bereich von Ionenfallen für die skalierbare Quantenchipproduktion gebündelt“, ergänzt Mohssen Moridi, Senior Director bei SAL.
„Die Teilnahme von fünf österreichischen Organisationen an dieser Initiative unter der Leitung von Silicon Austria Labs ist ein weiterer wichtiger Meilenstein zur Absicherung Österreichs in der internationalen Quantenforschung und der Entwicklung praktischer und marktreifer Anwendungsmöglichkeiten“, betont Innovationsminister Peter Hanke (SPÖ). Schon jetzt habe man hier eine weltweit führende Rolle.