„Wir verkaufen Reisefreiheit“, schildert René Gasser. Der Gründer von LooBuddy hat mit seiner Erfindung einen großen Markt im Blick: zweieinhalb Millionen potenzielle Kunden allein in Österreich und Deutschland. Denn 95 Prozent der Wohnmobil-Besitzer hätten in ihrem Fahrzeug eine Chemietoilette verbaut. Problematisch werde das, wenn sie voll wird und man gerade nicht auf einem Campingplatz steht.

„Nur dort kann man sie an einer Entsorgungsstation entleeren. Das Campen auf Bauernhöfen oder Weingütern wird aber immer beliebter. In manchen Ländern ist ja auch Wildcampen möglich“, so der Oberkärntner aus Stockenboi, der selbst passionierter Camper ist. Mit der Müllbeutelkassette sei man auch bei längeren Rundreisen flexibel, da sich das System schnell und ohne großen Aufwand ein- und ausbauen lasse. Zum Einsatz kommt ein Restmüllsack, der mit einem speziellen Granulat befüllt wird.

LooBuddy
Rechts: Die patentierte Müllbeutelkassette von LooBuddy macht Camping-Chemietoiletten autark © KLZ/Tengg

Nach 15 Jahren: Entwickler auf eigene Faust

„Unsere Lösung ist patentiert und weltweit einzigartig. Man kommt durch den Verschluss mit seiner Hinterlassenschaft nie in Kontakt und kann sie in jeder Restmülltonne entsorgen“, sagt Gasser, der sich mit Oliver Kanduth aus Moosburg einen Partner für Marketing und Verkauf an Bord holte. Nach 15 Jahren in der Produktentwicklung, zuletzt bei Versuni (einst Philips Domestic Appliances), entschied er sich für die Selbstständigkeit. Aktuell werde der LooBuddy über Direktvertrieb und online an den Mann oder die Frau gebracht. Gespräche mit einem Camping-Fachhändler aus Villach würden laufen. Um den Bekanntheitsgrad zu steigern, sei man auf zahlreichen Messen, wie vor einem Monat auf der „Free“ in München oder Ende April bei „Gates of Summer“ am Ossiacher See.

Seinen Sitz hat das für den Innovations- und Forschungspreis des Landes Kärnten nominierte Start-up in Stockenboi. Hergestellt wird das innovative Produkt aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff per 3D-Drucker mit einem Partner in Klagenfurt. Wer 50 Euro aufzahlt, bekommt um 840 Euro den LooBuddy samt elektronischer Füllstandsanzeige. Obwohl der Verkaufsstart im vergangenen Oktober noch nicht lange her ist, hat das Duo schon neue Pläne: Man wolle Anfragen von Bootsbesitzern, die etwas Vergleichbares auf dem See vermissen, aufgreifen.