Den Wasserhahn aufdrehen und sauberes Trinkwasser direkt aus der Leitung zu trinken, ist für Österreicher ganz normal. Weltweit ist das aber für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit. Eine von ihnen war Lucinda Kosarski, die in Südafrika aufgewachsen ist. Oft drehte sie den Wasserhahn auf und es kam überhaupt kein Wasser. Diese Kindheitserfahrung beschäftigt die 34-Jährige bis heute und hat sie zur Unternehmensgründerin gemacht. Denn die Wahl-Kärntnerin möchte leistbares, sauberes Wasser auch Menschen in Gegenden zugänglich machen, die im Gegensatz zu Österreich über wenig Wasserressourcen verfügen.
Aus diesem Herzenswunsch ist nach zwei Jahren intensiver Arbeit mit Unterstützung des Kärntner Gründerzentrums Build! und der FH Kärnten das Start-up Kos Pure Aqua geworden. „Es ist eine neue Konstruktionstechnik für den modularen, dezentralen Gebrauch. Der geschlossene Wasserkreislauf macht aus Grauwasser wieder Trinkwasser“, erläutert Kosarski. Bei Grauwasser handelt es sich um gering verschmutztes Abwasser, das wieder aufbereitet werden kann.
Im Testbetrieb
Aktuell ist der Testbetrieb einer Anlage des Start-ups in einer Villa in Dubai in Vorbereitung. Ende März soll der Startschuss erfolgen. Die Firmengründerin, die übrigens eine Quereinsteigerin in die Branche der Wasseraufbereitung ist und ursprünglich eigentlich eine Karriere im Modebereich angestrebt hat, sieht in den Arabischen Emiraten großes Marktpotenzial ebenso wie in ihrer alten Heimat Südafrika. Das internationale Interesse an ihrer Geschäftsidee ist groß. Sie hat sie unter anderem auch schon in Brüssel bei der von der EU angestoßenen Initiative Water Europe vorgestellt.
Der Einsatz der Kos Pure Aqua-Produkte ist vielfältig angelegt. Laut Kosarski lässt sich die Größe auf ein Einfamilienhaus ebenso anpassen, wie auf Hotels, Wohnanlagen, kleine Industriebetriebe und Schulen. Das Ziel sei, die kosten- und ressourceneffizienteste Größe zu finden.