„Es ist gut, auf zwei Beinen zu stehen“, sagt Vorstandssprecher Siegfried Huber, und meint damit die Präsenz der Kärntner Sparkasse in Kärnten UND Slowenien. Die Wirtschaftsdaten des Zwei-Millionen-Einwohner-Landes sind durch die Bank vorteilhafter als jene in Österreich. Die Inflation betrug im Vorjahr 2,1 (und nicht 2,9) Prozent, die Arbeitslosenquote 3,5 (und nicht 7,4) Prozent, das Budgetdefizit 2,4 (und nicht 3,6) Prozent, das BIP-Wachstum 1,4 (und nicht minus 0,6) Prozent. 2024 legte die Banka Sparkasse an Kundenkrediten und Spareinlagen zu. Das Betriebsergebnis der Banka Sparkasse stieg 2024 von 33 auf fast 34 Millionen Euro, ihre Bilanzsumme nähert sich den zwei Milliarden Euro. Zum Jahresgewinn steuerte die Banka Sparkasse 18 Millionen Euro bei. Aktuell hält das Institut in Slowenien einen Marktanteil von drei Prozent, „aber den wollen wir steigern“, sagt Huber.

Und immer noch wird viel gespart

Auch im Heimmarkt kann die 1835 gegründete Kärntner Sparkasse solide Bilanzzahlen vorweisen. Das Kreditvolumen stieg - auch durch die wieder zunehmende Neuvergabe an Wohnbaukrediten, die zu 90 Prozent als fix verzinst nachgefragt werden - um 2,5 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, die Kundeneinlagen wuchsen um 9,5 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Letztere sind ein Zeichen mangelnder Konsumlust und tragen primär die Bilanzsumme von 5,2 Milliarden Euro. „Sie sind aber ein Schatz bzw. ein Feuerpulver für Konsum bzw. Investitionen in Zukunft“, weiß Huber, der wie viele in der Branche auf weiter sinkende Zinsen hofft.

Kärntner Sparkasse-Vorstände (v.l.) Michael Koren, Ulrike Resei, Siegfried Huber: „Marktanteil in Slowenien steigern“
Kärntner Sparkasse-Vorstände (v.l.) Michael Koren, Ulrike Resei, Siegfried Huber: „Marktanteil in Slowenien steigern“ © Gleiss/KSp

Die Quote an notleidenden Krediten im Portfolio der Kärntner Sparkasse macht laut Vorständin Ulrike Resei 2,7 Prozent aus, die Eigenkapitalausstattung ist mit 20,6 Prozent über den regulatorischen Anforderungen. Das Betriebsergebnis ging um sechs Prozent auf 78 Millionen Euro zurück. Die Bilanzsumme erhöhte sich um vier Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. „2024 war ein gutes Jahr“, sagt Huber - auch wenn unterm Strich der Jahresgewinn um zwölf Prozent auf 52,4 Millionen Euro gesunken ist. Er wird durch die Privatstiftung, die 75 Prozent an der Kärntner Sparkasse hält, großteils wieder „sozialisiert“.

Die Beliebtheit der Sparkasse zeigt sich daran, dass sie im Vorjahr laut Vorstandsdirektor Michael Koren der demografischen Entwicklung zum Trotz 6000 zusätzliche Kunden gewonnen hat und abermals für ihr Kundenorientierung ausgezeichnet wurde. 195.447 Kunden sind es nunmehr in Österreich nebst 124.700 in Slowenien.

Huber: „Die erhöhte Bankenabgabe würde uns treffen“

An Banken(stabilitäts)abgabe hat die Kärntner Sparkasse im Vorjahr 400.000 Euro bezahlt bzw. 50 Millionen Euro seit dem Jahr 2011, als sie eingeführt wurde. Wird die Abgabe wie geplant erhöht, bedeutet das laut Huber heuer eine Überweisung von 1,3 Millionen Euro aus diesem Titel an den Staat. „Geld, das nach Wien fließt und nicht hier investiert wird.“

Geldwissen im neuen „Flip“

2025 steht für die Kärntner Sparkasse im Zeichen der Neueröffnung der Zentrale am Neuen Platz in Klagenfurt Mitte September. Sie wird also passender Weise zum 100. Weltspartag, der heuer begangen wird, bereits geöffnet sein. Im Erdgeschoss wird die Privatstiftung ein interaktives - und werbefreies - Finanzbildungszentrum etablieren, in dem vor allem jungen Leuten und Schülern spielerisch vor Augen geführt werden wird, selbstbestimmte und verantwortungsvolle Entscheidungen für ihre finanzielle Zukunft zu treffen. Es nennt sich Flip- die englische Abkürzung für Finanzieller Lebenspark.