Wenn das der Mann im Mond wüsste: Die Grazer Oper erklärte sich am Samstag „mondsüchtig“, 2500 namhafte Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wollten den Höhepunkt der steirischen Ballsaison nicht missen.

Intendant Ulrich Lenz („Meine zweite Redoute, da hat man noch Lampenfieber“), Bühnen-Graz-Geschäftsführer Bernhard Rinner, Wolfgang Hülbig (Theaterservice) sowie Maria Ohrenstein und Bernd Pürcher (Organisation) durften allerhand Gäste begrüßen. Letzterer im „neuen Look“, mit Schnauzer. Im Mondkalender rot stand die Opernredoute bei Vize-Landeshauptfrau Manuela Khom (ÖVP), FPÖ-Landesrat Hannes Amesbauer und dem neuen Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP), Kollegin Barbara Eibinger-Miedl, sowie bei der Grazer Vize-Bürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne), die Minister Werner Kogler und Sabine Jungwirth mitnahm.

Der Stream zum Nachschauen

Im Rummel an der Feststiege sah man unter anderen Schauspielerin Jutta Fastian, für die es der erste Ball seit Langem, abgesehen von Maturabällen ihrer Nichten war, Roland Prettner (Magna-Steyr), Christian Jauk (Grawe), Markus Mair (Styria), Saubermacher-Chefs Ralf Mittermayr und Hans Roth, Martin Graf und Christian Purrer (Energie Steiermark) sowie Werner Ressi. Auch AVL-CEO Helmut List mit Gattin Kathryn und Pianist Markus Schirmer mischten sich noch unter die Gäste.

Bilder: Stilvoller Auftakt in der Grazer Oper

Nach dem famosen Martin Leutgeb 2024 („Barock the Opera“) moderierte heuer Aglaia Szyszkowitz den Prachtball. Und die Conférencière aus Graz gestand, schon als Mädchen von einem Auftritt in der Oper geträumt zu haben. Nach drei Jahren Ballettunterricht verließ sie aber die Geduld. Mittlerweile hat die Star-Schauspielerin Tangotanzen begonnen und für die Oper „ein paar Tanz-Verabredungen ausgemacht.“ Beim traditionellen „Alles Walzer!“ und den Publikumstänzen schlugen die Herzen aller Ballgäste höher.

Bilder: Vorhang auf für die Nacht der Nächte

Vier Tanzschulprofis gestalteten heuer die Polonaise: Jörg Dietrich und Cornelia Leban-Ibrakovic sowie Ingrid Dietrich und Helmut Nebel. Nicht, weil die 50 Jungdamen und -herren – darunter Frank Weber und Rebecca Trebus („Zu Live-Orchestermusik zu tanzen, ist etwas Besonderes“), die Sieger des Kleine-Zeitung-Votings zum beliebtesten Polonaise-Paar – so viel Unterstützung bräuchten. Vielmehr treten Ingrid Dietrich und Nebel nach 25 Jahren zugunsten der nächsten Generation in die zweite Reihe.

Bilder: Who is who auf der Feststiege

Die Musik (Offenbach, Puccini, Lincke), die aufwendigen Figuren, der mitreißende Tanz, der Nachwuchs – mit Polstern (Andrea Kraus, TanzAktiv) und ohne (Ballett Akademie Graz, Siegrid Glatz) – und der Applaus – das war den Proben-Aufwand auch heuer wert: Bühnen-Gast Paul Gessl (Niederösterreichische Kulturwirtschaft) wird es bestätigen. Oder „John Harris“-Eigentümer Ernst Minar und Gäste – darunter die Dancing Stars Corinna Kamper und Danilo Campisi, Society-Kenner Dominic Heinzl sowie Barbara Muhr (Tennis-Verbandspräsidentin), die aus ihrer Loge zusahen.

Viel beachtet waren erneut die Kreationen der Ardea-Modeschöpferinnen Babsi Schneider und Elke Steffen-Kühnl, die Redoute-Besucherinnen nur zu gerne tragen. Ohrenstein trug eines zum Motto des Abends.

Bilder: Die Kleine Zeitung lud zum Empfang

Mondgöttin Luna hätte ihre Freude gehabt: mit der neuen „Moonlight Bar“ im Galeriefoyer, wo Ausstatterin Mignon Ritter einen Mond und überlebensgroßen Wolf hat „hinzaubern“ lassen. Zu heulen gab es nichts, es legten ja DJ Mama Feelgood & Mr. Farmer alias Daniela Andersen und Colin Farmer auf. Silvio Gabriel und Cuba Libre lockten wiederum in die „Moulin Rouge Bar“ in der Montagehalle. Am Stammplatz im Spiegelfoyer spielte Michel Nikolov (Casino Graz Bar), während DJ Luky (Andreas Lukofnak) in der Antenne-Disco auflegte.

Das Highlight zu Mitternacht kam freilich von den Sängerinnen und Sängern Wilfried Zelinka, Sieglinde Feldhofer, Will Frost und Gastkünstlerin Luiza Monteiro sowie dem Ballett Graz (choreographiert von Joe Monaghan). Von „Kleine Taschenlampe brenn“ bis „Hair“ führte die musikalische Mondfahrt. Treffender Titel: Zum Mond und zurück (To the Moon and Back). Ein Bett aus Rädern als rollende Bühne war für die Sängerinnen keine einfache Übung. Noch dazu mit hohen Schuhen. „Ich musste mich mit Luiza genau absprechen“, sagte Feldhofer.

Bilder: Die wunderschöne Mitternachtseinlage

Musik haben auch Gäste wie Ewald Pfleger (Opus) und die „Schick Sisters“ Katharina, Christine und Veronika Schick im Blut: Zudem Herwig „Fuzzmann“ Zamernik („Krawatte habe ich keine“), der mit Schauspielerin Jutta Fastian nach Graz kam oder Sängerin Iva Schell. Nicht überliefert ist, ob sie bei der ersten Publikumsquadrille (unter Regie von Patricia Stieder-Zebedin und Wolfgang Nicoletti) oder gar zweiten Quadrille (Lisa Weswaldi-Eichler, Claudia Eichler und Pierre Gider) mitmachten.

Gute Unterhaltung herrschte in den Logen und Gängen: „Ferraristi“ Heribert Kasper teilte sich einen Tisch mit Irena und Peter Panzenböck sowie Simone Lugner. Sie sagte, „eigentlich bin ich kein Ball-Fan, aber Richard hat immer so von der Opernredoute geschwärmt.“ Die Stadträte Günter Riegler und Kurt Hohensinner mischten sich unters Publikum, die Ärzte Christof und Barbara Pertl, Dieter Hardt-Stremayr (Graz Tourismus), Josef Schrammel (Universalmuseum Joanneum), Ulrike Retter (Retter Bio-Natur-Ressort), Markus Stäblein (NXP Semiconductors) und Bibiane Puhl („Kraft. Das Murtal“), Monika Wogrolly (Philologin) und Antenne-Steiermark-Programmchef Michael Fischeneder.

Gesehen wurden auch Gerry Keszler (Life Ball; „Eingeladen wurde ich endlose Male, aber heuer hat es geklappt“), Martin Schaller (RLB) und Georg Bucher, der im Sommer Vorstandschef der Steiermärkischen wird, sowie Tennislegende Thomas Muster mit Herwig Straka sowie Günter Nebel (Sanlas-Holding) oder Waltraud Hutter.

Bilder: Getanzt wurde, bis der Mond verschwand

Eher abseits des Parketts waren die Medienleute aktiv: Von der Kleinen Zeitung unterhielten sich Hubert Patterer und Wolfgang Fercher, Xenia Daum und Thomas Spann eingehend mit Johannes Bruckenberger (ORF), Manfred Perterer (SN), mit Korrespondent Christian Wehrschütz, Kommunikationsprofi Peter Plaikner, Publizist Konrad Paul Liessmann und Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle.

Das leibliche Wohl der „Mondsüchtigen“ lag in den Händen von Thomas Borse (Cohibar), Michael Schunko (Freiblick, Kunsthaus Graz), Alex Knoll und Simon Possegger (KatzeKatze, Bar Amouro und Promenade), sowie Josef Pfeifer (Stainzerbauer) und – Premiere – bei Horst Schafler vom Genusshandwerk. Die Weinauswahl kam von Morandell.

Und ja: Die nächste Opernredoute ist am 31. Jänner 2026.

Video: Kleine-Sonderreporter Michael Großschädl sucht nach Unzucht bei der Opernredoute

Rauschende Ballnacht, auch abseits der Redoute

Die Opernredoute in Graz war der wohl prächtigste, aber freilich nicht der einzige Ball in dieser rauschenden Ballnacht: In Graz wurde traditionell auch der Marienstüberlball im der HLW Schrödinger sowie die Volkshausredoute gefeiert, im Congress fand zudem der Akademikerball – begleitet von einer großen Demonstration – statt. Der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek ließ sich aber diesmal gar nicht am Grazer Parkett blicken: Er hatte den Trofaiacher Feuerwehrball vorgezogen, weil er hier bereits sein Kommen zugesagt hatte.