Am kommenden Samstag, lange bevor sie ihr prachtvolles Kleid, das ganz im Motto „Mondsüchtig“ stehen wird, anzieht, macht Aglaia Szyszkowitz etwas Anderes. Sie zieht ihren Badeanzug an und steigt in die eiskalte Mur. Aktuell liegt die Temperatur des Flusses, den sie zu Fuß in ein paar Minuten erreichen kann, bei sportlichen 3,5 (!) Grad. Eisbaden nennt sich dieses Phänomen, das in den letzten Jahren populär geworden ist. Für die Star-Schauspielerin, die erst vor einem halben Jahr wieder zurück nach Graz gezogen ist, bedeutet diese „Erfrischung“, dass „ich danach immer ein anderer Mensch bin“. Nachsatz: „Und mittlerweile bin ich so abgehärtet, dass ich das auch gut aushalte, also gesundheitlich. Mental ist es ein Boost, das kann man sich kaum vorstellen und meine Freundin Natascha geht auch immer mit und wartet mit einem heißen Kaffee am Flussufer“.
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Aglaia Szyszkowitz (57) ist bei der heurigen Grazer Opernredoute die Conférencière, also sie wird den glamourösesten Ball der Steiermark moderieren und freut sich riesig darauf, vor 2.500 Menschen dieser Aufgabe nachzukommen. „Schon vor einigen Jahren ist Organisator Bernd Pürcher auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte und ich war sofort begeistert, allerdings waren meine Drehtermine immer dagegen und dann kam Corona und es gab keine Opernredoute. Im letzten Jahr dann haben wir das Thema wieder aufgegriffen und jetzt ist es endlich soweit“, erzählt Szyszkowitz, die viele Jahrzehnte mit ihrer Familie in München lebte.
Doch in Zeiten von Krieg, Krise und politischen Umbrüchen ist es vielleicht gar nicht so einfach, einen ganzen Ballsaal mit guter Laune zu fluten. Darf man denn noch feiern angesichts der Weltlage? „Wenn wir nicht mehr feiern, dann werden wir nicht überleben. Wir brauchen Leichtigkeit, wir brauchen das Lachen und das Loslassen können. Man muss sich auch mit anderen Dingen beschäftigen, muss gesellig sein und genau das möchte ich auch unterstützen“, so die Schauspielerin im fair&female-Podcast der Kleinen Zeitung. Denn auch auf sie prasseln die schlechten Nachrichten ein und auch sie ist bemerkt die gesellschaftliche Polarisierung, sagt sie im Gespräch, doch „man muss doch auch einen Raum schaffen, in dem man wieder Kraft tanken kann!“ Ihren Medienkonsum hat die TV-Kommissarin dennoch in letzter Zeit ziemlich reduziert, „ich versuche nicht alles hereinzulassen und informiere mich lieber über Zeitungen, da behalte ich den Überblick“.
Neben dem Schauspiel hat die Mutter zweier erwachsener Söhne jetzt in Graz auch noch das Tanzen wiederentdeckt. „Ich war früher wirklich eine Partymaus und auf allen Maturabällen, jahrelang und habe dann in Deutschland erlebt, dass wir hier in Graz dafür offenbar eine ganz besondere Kultur haben. Deshalb habe ich jetzt mit dem Tangotanzen begonnen“, schmunzelt Szyszkowitz. Für ihre Pläne auf der Opernredoute bedeutet diese neue, alte Leidenschaft, dass „ich mir schon ein paar Tanz-Verabredungen ausgemacht habe, denn ich habe ja keinen Begleiter und hoffe, dass ich trotzdem viel tanzen werde. Die letzte Quadrille ist ja irgendwann noch um 5 Uhr, glaube ich, ob ich so lange bleibe, weiß ich zwar nicht, aber ich werde nach meiner Arbeit den Abend ganz sicher auch genießen.“ Auch ihre Mutter wird bei der Redoute dabei sein und deren Freund, sowie Szyszkowitzs jüngste Schwester Gwendolyn.
Nur über ihr Kleid will sie noch nicht so viel verraten, außer „dass es ein bisschen Mondnacht und ein bisschen Morgenröte sein wird, wie eben auch das Motto des Abends.“