Was wäre die Grazer Kulturszene ohne sie? Es sind großteils bereits einige Jahrzehnte, die unsere Nominierten in der Kategorie „Kultur“ in der bildenden Kunst, im Theater- und Kabarettbereich oder im Jazz aktiv sind oder waren. Vielfach ausgezeichnet sind sie noch dazu. Kommt bald der „Köpfe“-Preis dazu?
Nicole Pruckermayr, Steirische Kulturinitiative
Mit „Hier könnte ein Baum stehen“ wies sie auf fehlendes Grün im Stadtraum hin, mit „We build this Frieden together!“ arbeitet sie am Bertha-von-Suttner-Platz mit Groß und Klein zum Thema Frieden. Doch Nicole Pruckermayr ist nicht nur mit ihren eigenen Arbeiten im Stadtraum präsent, sie leitet auch die Steirische Kulturinitiative, mit der sie heuer Leerstände in Reininghaus bespielte.
Gerhard Kosel, gamsbART
Gerhard Kosel war 40 Jahre lang Spiritus rector der Initiative „gamsbART“ und war Geburtshelfer von Dutzenden Karrieren. Heuer bog er mit seinem fast lebenslangen Herzensprojekt zum Jubiläum auf der Zielgeraden ein. Mehr als 5000 Jazz-Konzerte – darunter die „Graz Meetings“, Austrian Soundcheck, Jazz im Generalihof, Murszene am Mariahilferplatz, Murinsel, Graz 2003 und und und – darf er sich auf die Fahne heften.
Gabriele und Otto Köhlmeier, Die Wilden Alten und Elxenbacher Kunstmühle
Gabriele und Otto Köhlmeier sind mit der Elxenbacher Kunstmühle in St. Marein schon länger umtriebig. Jetzt starten sie erst richtig durch: Mit der heuer neu gegründeten Gruppe „Die Wilden Alten“ treten sie nun auch noch als „kreative Eingreiftruppe zur Rettung der Welt“ an. Die mittlerweile 30-köpfige Gruppe, allesamt im (Un-)Ruhestand, erarbeitet Kreativ-Schöpferisches. Anfang 2025 wollen sie die multimediale Inszenierung „Nie wieder“ als Zeichen gegen Hass, Intoleranz, Faschismus und Krieg präsentieren.
Sibylle Dienesch, Graz Museum
Sibylle Dienesch ist seit 2023 die Leiterin des Graz Museum. Seither hat sie mit dem Museum einen neuen Kurs als demokratisches Museum eingeschlagen – „eine weitere Öffnungsstrategie, das Stadtmuseum wirklich zu einem Ort für die Stadtbewohnerinnen und -bewohner zu machen, zu einem Ort, der für ihr Leben relevant ist, der sie miteinbezieht, beteiligt und der zunehmend diskursiv wird“, wie sie sagt. Der Lohn: Der österreichische Museumspreis 2024 des Kulturministeriums.
Edith Draxl, uniT
Als künstlerische Leitung der Initiative uniT ist Edith Draxl auch für den Retzhofer Dramapreis und das Dramatikerinnenfestival verantwortlich. Mit ihrer Arbeit bietet sie jungen Autorinnen und Autoren ein Sprungbrett – das schon viele von ihnen mit großem Erfolg zu nutzen wussten.