Der 10. Juni war eine erste wirkliche Bewährungsprobe für das im letzten Jahr neu geschaffene ZAM, das universitäre Zentrum für Akutmedizin. Oder wie der operative ZAM-Leiter Philipp Kreuzer es nannte: eine tragische Feuertaufe. Denn um 10:08 ging eine Alarmmeldung in der Notaufnahme ebenso wie auf der Notaufnahme des Kinderzentrums ein: „MANV 100“ – also ein Massenanfall von bis zu 100 Verletzten. Die Folgen des Amoklaufs am BORG Dreierschützengasse haben also zu diesem Zeitpunkt auch das Universitätsklinikum Graz erreicht. „Du hörst den Alarm, schaust in das System und liest ‚Schießerei in einer Schule‘, das erschlägt dich im Moment, du denkst, du bist im falschen Film“, erinnert sich Uwe Weitzer von der Kinder- und Jugendchirurgie.