Österreichs nordische Kombinierer haben zum vierten Mal in Folge im WM-Teambewerb Bronze geholt. Die nach dem Springen von Rang zwei aus in den 4-x-5-km-Langlauf gestartete ÖSV-Equipe mit Martin Fritz, Lukas Greiderer, Stefan Rettenegger und Johannes Lamparter landete am Mittwoch in Planica hinter dem als Nummer eins in die Loipe gestarteten Norwegen und Deutschland (+9,0). Es ist die fünfte ÖSV-Medaille bei diesen Titelkämpfen, bei zwei Silber, die dritte in Bronze.

Lamparter hatte sich im Schluss-Part an Jarl Magnus Riiber und Julian Schmid herangearbeitet, dann Führungsarbeit geleistet, im Finish aber das Nachsehen. "Ich habe probiert, meine Stärken auszuspielen. Es war leider nicht mehr drinnen als Bronze", sagte der 21-Jährige im ORF-Interview. "Trotzdem freue ich mich über die Medaille. Vom Gefühl her habe ich ein bisschen mit stumpfen Waffen gekämpft. Ich habe probiert, das Ganze von vorne zu gestalten. Aber ich war chancenlos. Sie waren ausgerasteter, die besseren Sprinter."

Lamparter klagte über Material

Der Weltcup-Gesamtführende ließ auch durchblicken, dass die Skier diesmal nicht optimal gelaufen waren. "Im Einzel und im Mixed haben wir Raketen gehabt, heute war es leider nicht so. Wir haben uns schon klar mehr über eine Medaille gefreut, aber es tut gut." Er und Rettenegger hatten schon am Sonntag im Mixed Bronze geholt, am Samstag im Großschanzen-Einzel gibt es eine weitere bzw. die letzte Chance bei diesen Titelkämpfen. Lamparter wird da als Titelverteidiger antreten, Rot-Weiß-Rot dadurch fünf Startplätze haben.

Im Teambewerb büßten die ohne den nach einer Erkrankung noch nicht fitten Franz-Josef Rehrl im Springen 20 Sekunden auf die Norweger ein. Bei denen glänzte Riiber mit einem Schanzenrekord von 139 m. Drei Sekunden dahinter gingen die Deutschen in die Loipe, wobei Fritz recht rasch Eric Frenzel aus den Augen verlor. Der Steirer übergab mit 28,0 Sek. Rückstand an Lukas Greiderer. Das Spitzen-Duo ließ den Tiroler bis auf einige Sekunden herankommen, verschärfte dann aber wieder das Tempo. Zur Halbzeit lag das ÖSV-Team so 32,22 Sek. zurück.

Rettenegger kam wieder näher heran (+23,6) übergab aber nur als Vierter an Lamparter, da der Franzose Laurent Muhlethaler über sich hinauswuchs. "Schade, dass ich die Lücke nicht habe schließen können", meinte Rettenegger danach. Das gelang aber Lamparter recht rasch, auch da sich Riiber und Schmid zeitweise ein Steher-Rennen lieferten. Am Ende stand die erfolgreiche Titelverteidigung von Olympiasieger Norwegen. Schmid stellte vor der Ziellinie ab und übersah fast den heranstürmenden Lamparter, mit einem Abstand von 0,3 Sek. wurde es um Silber noch recht knapp.

Der in der ersten WM-Woche als ÖSV-Ersatzmann fungierende Greiderer atmete jedenfalls auf: "Ich bin megafroh, dass sich das mit der Bronzemedaille ausgegangen ist." Für Fritz war es die überhaupt erste Medaille bei einem Großereignis, und das vor den Augen seiner Familie: "Mir taugt es, dass ich mit der Medaille dastehe", sagte der Wahl-Kärntner. Für den als Schlussläufer erfolgreichen Norweger Jarl Magnus Riiber ist es das dritte Gold im dritten Bewerb in Slowenien sowie sein insgesamt schon siebentes WM-Gold.