Ski-Star Marcel Hirscher hat in der ORF-Doku „Marcel“ Einblicke in seine Gefühlswelt in Sachen Karriereende und Comeback gegeben. „Ich war mental und körperlich ausgebrannt“, sagte er gegenüber Lisa Gadenstätter über seinen Rücktritt im Herbst 2019. „Es hat keine Option gegeben, weiterzumachen. Da war der Moment: Ich kann nicht mehr, es geht nicht mehr. Nicht, weil die Liebe zum Skifahren plötzlich anders gewesen wäre. Aber ich habe fünf Jahre gebraucht, fit zu sein und zu merken, mir geht es eigentlich wieder so gut und das Skifahren macht mir nach wie vor Spaß. Die 180-Grad-Kurve war notwendig, die Geschwindigkeit war definitiv zu hoch. Ich habe keine Leistungsfähigkeit mehr hergebracht. Es waren die wertvollsten fünf Jahre, auch wenn es nicht immer leicht war.“

Hirscher sprach auch über die Belastungen, die mit der öffentlichen Aufmerksamkeit einhergegangen sind. „Ich habe sehr jung meine Leistung bringen können, aber ich habe nie am Radar gehabt, was das alles heißt“, sagte der 35-Jährige, der acht Mal in Folge den Gesamtweltcup gewinnen konnte. „Ich habe mir lange schwer getan, den Erfolg anzunehmen und anzuerkennen. Jetzt kann ich sagen, das war schon cool, aber es war schwer, mit dem öffentlichen Druck umzugehen.“

In den vergangenen Jahren habe bei Hirscher „die menschliche Seite viel mehr an Bedeutung gewonnen, das Performen ist weit mehr in den Hintergrund gerückt.“ In der laufenden Saison hat Hirscher schließlich sein Comeback gegeben, ist für sein Mutterland Niederlande an den Start gegangen, die Ski-WM in Saalbach musste der Technik-Spezialist dennoch sausen lassen – im Dezember 2024 zog sich Hirscher einen Kreuzbandriss zu. „Da ist ein großer Traum in einer Millisekunde geplatzt, einmal noch bei einer Heim-WM dabei zu sein.“