Mit 44,998 Kilometern in der Stunde war die 109. Austragung der Flandern-Rundfahrt die schnellste in der Geschichte und am Ende jubelte der Weltmeister. Tadej Pogačar sicherte sich mit einem Solo den Sieg – seinen zweiten nach 2023. Den Sprint der Verfolger gewann Mads Pedersen (Trek) vor Titelverteidiger Mathieu van der Poel (Alpecin). „Es war mein Ziel zu gewinnen, am Ende ist es aber schwer zu realisieren. Die Arbeit des Teams war großartig, ich bin stolz. Auch, weil das Team auch Pech hatte“, sagte der Slowene. Drei UAE-Fahrer waren in einen Crash verwickelt und nur einer kam zurück. Dennoch verwirklichte „Pogi“ seinen Plan und attackierte bei der dritten Einfahrt in den Oude Kwaremont. Er entledigte sich der Konkurrenz und setzte sich erfolgreich ab.
Im Rennen der Damen kam es zu einem Sprint einer hochkarätigen Vierergruppe. Weltmeisterin Lotte Kopecky (Team SD Worx - Protime) hatte erwartungsgemäß die besten Beine. Die Belgierin siegte vor Pauline Ferrand-Prévot (Team Visma), Liane Lippert (Movistar Team) und Tour-Siegerin Katarzyna Niewiadoma (Canyon). Carina Schrempf landete auf dem 65. Platz. Ihre Alpecin-Kollegin Kathrin Schweinberger stieg ab.
Haller hatte „viel Spaß“
Eine starke, aber unbelohnte Leistung lieferte Marco Haller ab. Der Profi von „Tudor Pro Cycling“ schaffte 236 Kilometer vor dem Ziel den Sprung in die Spitzengruppe, die sehr lange vor dem Peloton lag. Auch nach dem Zusammenschluss mit den Topstars hielt Haller sich wacker. Erstmals wurde er von Pogačar und Co. auf dem Koppenberg 45 Kilometer vor dem Ziel abgehängt. Doch der Klagenfurter arbeitete sich noch einmal zurück.
Auf dem Taaienberg war das Tempo allerdings zu hoch. Haller kam mit der vierten Gruppe ins Ziel und belegte Rang 45. „Die komplette Mannschaft ist ein superstarkes Rennen gefahren. Das Ziel war es, einen Fahrer in die Gruppe des Tages zu bekommen und das ist mir auch gelungen“, sagte Haller. Nachdem auch Teamkollege Matteo Trentin (ITA) mit einer weiteren Gruppe zu Haller „gesprungen ist, hat es perfekt ausgesehen. Wir konnten auch die Favoriten ein bisschen unter Druck setzen.“
Die Gruppe hielt einen guten Vorsprung in das Finale hinein. Nach dem Aufschließen und raschen Angriff der Stars ging es noch um eine gute Platzierung. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Aber es war richtig dramatisch, dass uns das Feld am letzten Paterberg noch erwischt hat. Wir hätten es uns verdient, zwei Mann unter den besten Zwölf zu haben.“ Am Ende waren sie geschlagen. „Das zeigt wieder einmal, wie hart der Radsport und stark die Leistungsdichte ist.“ Dennoch überwog am Ende die Zufriedenheit. „So viel Spaß bei den Klassikern hatte ich schon lange nicht mehr.“