Viel Zeit, die Schönheiten von Graz zu erkunden, bleibt den Spielern des THW Kiel auch beim vierten Trainingslager an der Mur nicht. "Graz ist wunderschön, aber wir bekommen davon nicht viel mit. Meist schlafen wir", sagt Patrick Wiencek und lacht. Der wuchtige Kreisläufer des deutschen Rekordmeisters und seine Kollegen werden von Trainer Filip Jícha in der Halle nämlich wieder ordentlich in die Mangel genommen.

"Die Jahre der Selbstläufer sind vorbei. Man muss demütig und bodenständig sein. Dazu helfen auch solche Wochen", sagt Jícha. Der Tscheche hat vier Neuzugänge in seiner Mannschaft, die wieder frischen Wind bringen sollen. Mit dabei ist auch Österreichs Kapitän Mykola Bilyk, der in seine siebente Saison bei den "Zebras" geht. Vor zwei Jahren erlitt er in Graz in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss. "Es war nicht einfach, aber das gehört leider auch dazu. Hier legen wir das Fundament für die kommende Saison."

Fast wie zu Hause

In der abgelaufenen Spielzeit hat der erfolgsverwöhnte Klub mit dem Cupsieg wieder einen Titel geholt. Zudem gelang wieder die Qualifikation für die Champions League. "Nach Graz zu fahren, ist für uns ein Stück weit wie nach Hause zu fahren", erklärt Viktor Szilágyi, der Geschäftsführer des THW,  "Wir haben als Verein hohe Ansprüche und Ziele und da müssen auch in der Vorbereitung die Rahmenbedingungen passen. Für uns gibt es von Jahr zu Jahr immer mehr Argumente, nach Graz zu kommen."

Ein bisschen was wird eine Abordnung des THW samt Spielern heute aber dennoch zu sehen bekommen. In der Merkur Arena werden sie ihren Hotel-Mitbewohnern auf die Beine schauen, wenn der SK Sturm die Mannschaft von Dynamo Kiew um 20.30 Uhr in der Qualifikation zur Champions League empfängt.

Gegen Krems und drei Steirer

Am Donnerstag werden die Deutschen dann selbst in einem Spiel zu sehen sein, wenn der amtierende österreichische Meister Krems als Gegner zum Tanz auf dem Parkett antritt. Bei Krems sind auch drei steirische Spieler dabei: Keeper Thomas Eichberger, Daniel Dicker und Stephan Wiesbauer. Um 18 Uhr geht es im Raiffeisen Sportpark los. Zudem gibt es bereits am Mittwoch bei einem öffentlichen Training im Sportpark (17 bis 19 Uhr) die Chance, den Spielern auf die Beine und Hände zu schauen.