Die zweite Saison in Folge ist Villach Austragungsort eines Skisprung-Weltcup-Doppels der Damen. Rund 70 Teilnehmerinnen aus 16 Nationen werden erwartet. „Die Vorfreude ist sehr groß“, gesteht Franz Wiegele. Der ehemalige Skispringer aus Achomitz steht dem Organisationskomitee vor, erkennt einen boomende Sportart. „Dass Eva Pinkelnig, die im Vorjahr beide Bewerbe in Villach gewinnen konnte, zur Sportlerin des Jahres in Österreich gekürt wurde, unterstreicht den Stellenwert des Damen-Skiprungs.“

Vater und Tochter

Franz ist nicht der einzige Wiegele, der in Villach „am Start“ sein wird. Tochter Hannah ist Teil des ÖSV-Aufgebots und möchte natürlich den Heimvorteil nutzen. Die bisherige Saison verlief für die 22-Jährige eher durchwachsen: „Ein Außenbandriss im Fuß hat mich etwas zurückgeworfen.“ Bei den ersten Weltcupspringen in Lillehammer (Rang 39) und Engelberg (36. und 37.) hatte sie noch mit Trainingsrückstand zu kämpfen. „Es geht jetzt aber immer besser, ich möchte mich heuer voll im Weltcup-Team etablieren. Ziel ist es natürlich, immer in die Top 30 zu springen und Weltcuppunkte zu holen.“

Heimschläfer-Genehmigung war kein Thema

Die nächste Chance dazu ergibt sich in Villach, auf einer sehr speziellen Schanze. „Der steile Anlauf und der kurze Tisch machen es schwierig. Man benötigt eine stabile Anfahrtshocke, um perfekt vom Schanzentisch wegzukommen“, erklärt Wiegele, die sich ab Mittwoch in der Alpenarena auf die Bewerbe vorbereitet und sich mit dem ÖSV-Tross gemeinsam im Hotel Wallnerwirt in Arnoldstein einquartiert – und das, obwohl Hannah im nur fünf Minuten entfernten Dreulach bei ihrer Familie wohnt. So wird sie ihren Vater in diesen Tagen also nur am Dienstort sehen. „Da bin ich schon ein bisschen stolz, was er da alles leistet.“ Dadurch habe ich auch einen Einblick bekommen, wie viel Arbeit und Aufwand notwendig ist, um so Weltcup-Doppel zu organisieren.“

Und Papa Franz macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Ich wünsche allen Athletinnen und Athleten nur das Allerbeste, aber natürlich fiebert und zittert man als Vater mit der Tochter schon ein wenig mehr mit.“

Der Damen-Skisprung-Weltcup gastiert wieder in Villach
Der Damen-Skisprung-Weltcup gastiert wieder in Villach © Kk