Man kann es so ausdrücken, wie es Christopher Trimmel getan hat: „Wir waren gegen Frankreich und in Dänemark chancenlos. Aber heute und auch beim Heimspiel gegen Frankreich wäre mehr drinnen gewesen. Und dann, ja dann wäre es eine gute Gruppenphase gewesen.“ Eine, die sich gegen Weltmeister Frankreich, Vizeweltmeister Kroatien und gegen das zuletzt so starke Dänemark hätte sehen lassen können.

So blieb nach dem Auftaktsieg in der Nations League gegen die Kroaten beim Debüt von Ralf Rangnick am Donnerstag im „Rückspiel“ die dritte Niederlage in Serie. Und eben der Abschied aus der Eliteliga. Besonders bitter: Österreich vermittelte das Gefühl, gewinnen zu können. David Alaba sagte etwa: „Das ist sehr bitter. Wir haben in der ersten Hälfte alles so auf den Platz gebracht, wie man sich das vorstellt, wir sind nach dem 0:1 zurückgekommen, haben Chancen auf die Führung. Es war klar, dass Kroatien Qualität hat. Aber man muss in erster Linie die Chancen nützen, um zu gewinnen.“ Eines wollte der Kapitän nicht: Dass man die Niederlage, die kurz nach den Wechseln mit der Umstellung von Dreier- auf Viererkette ihren Lauf nahm, an der Umstellung aufhängt: „Nein, daran lag es nicht.“

Ralf Rangnick sah das nicht ganz so, übte Selbstkritik. Ihm war wohl bewusst, dass die Wechsel den Rhythmus brachen: „Sie und die Umstellung haben uns nicht weitergeholfen.“ Warum sie kamen? „Weil wir frisches Blut wollten.“

Doch statt dem Hochschalten auf den nächsten Gang kam die Ernüchterung: „Wir haben uns zwei Tore an der langen Stange selbst geschossen.“ Und mit dem 1:2, sagte Rangnick, seien alle Überlegungen, wie man dem eigenen Spiel neuen Schwung verleihen wollte, obsolet gewesen. Das alles trübte aber nicht die guten Dinge, die Rangnick sah: „Wir haben 65 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht, wir hatten zwei Sitzer, hätten in Führung gehen müssen. Dann haben wir die Chance, zu gewinnen. So ist das Ergebnis enttäuschend.“

So fiel auch das kurze Resümee von Marko Arnautovic, nun mit 104 Spielen alleinige Rekordinternationaler, aus: „Wenn wir die Tore machen, dann sieht es anders aus.“ Oder, wie Christoph Baumgartner meinte: „Wir müssen wacher sein. Die Kroaten haben es dann immer geschafft, sich aus dem Druck zu befreien. Das müssen wir uns ankreiden lassen.“
Bleibt die Rangnick-Erkenntnis aus seinen ersten sechs Spielen: „Wir haben ein Überangebot an richtig guten, zentralen Abwehrspielern. Aber auf bestimmten Positionen, den Außenbahnen, müssen wir improvisieren.“