Nach zuletzt zwei enttäuschenden Vorstellungen will sich Österreich heute (20.45 Uhr/ORF 1 & DAZN live) mit einer starken Leistung gegen Kroatien aus der Nations League verabschieden und im Idealfall den Klassenerhalt fixieren.

Ausgangsposition

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick betont, dass die Nations League im Vergleich mit WM und EM der unwichtigste Bewerb ist. Der Klassenerhalt wäre dennoch erwünscht, gelingt jedoch nur, wenn Österreich siegt und Frankreich nicht gewinnt. „Gewinnen Frankreich und wir, steigen wir mit sieben Punkten ab. Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, wir holen sieben Punkte, hätten wir das akzeptiert“, sagt der Deutsche. „Für uns steht aber die Entwicklung im Vordergrund. Wenn wir an die Leistungen der ersten drei guten Spiele anknüpfen, bin ich überzeugt, dass wir uns für die EM qualifizieren und bei der EM eine gute Rolle spielen. Das hat Priorität.“

Kader

Ob Kapitän David Alaba, der das Abschlusstraining vollständig absolvieren konnte, rechtzeitig fit wird, ist unsicher. „Es hat nur Sinn, wenn David bei 100 Prozent steht“, sagt Rangnick, der im Tor einen Wechsel vornimmt und Heinz Lindner das Vertrauen schenkt. Zudem wird Kevin Danso in der Innenverteidigung in die Startelf rutschen. „Es wird noch die eine oder andere Veränderung geben“, sagt Rangnick, ohne konkreter zu werden. Die in Frankreich wenig überzeugenden Karim Onisiwo und Andreas Weimann könnten ebenso der Rotation zum Opfer fallen.

Grundordnung

Rangnick bezeichnet die EM-Qualifikation als höchste Priorität. Demzufolge wäre es durchaus möglich, dass er zuvor noch einmal eine andere Grundordnung probieren möchte. Zuletzt baute der Deutsche auf eine Viererabwehrkette, entweder in einem 4-2-2-2 oder 4-4-2. Auch wenn im November noch Tests gegen Andorra und Italien anstehen, wäre eine Dreierkette keine Überraschung. Beim 3:0 in Osijek klappte es in einem 3-5-2 gar nicht, weshalb damals auf ein 4-2-2-2 umgestellt wurde. Das Problem bei einer Dreierkette: Es gibt keinen gelernten „linken Wingback“. Das Experiment mit Weimann in Kroatien ging schief. Vielleicht hat Rangnick eine neue Entdeckung gemacht. Für ein 4-3-3 fehlt dem ÖFB-Team die Klasse auf den offensiven Flügeln.

Einstellung

Die Hoffnung von Rangnick ist es, nach den „ersten drei guten Spielen und nach zuletzt zwei Partien, in denen ich nicht zufrieden war“, wieder auf das Niveau der ersten Begegnungen zurückzukehren. „Um uns auf dem Niveau zu behaupten, brauchen wir alle Mann an Bord und müssen den Matchplan auf allerhöchstem Niveau umsetzen.“ Ob Österreich für Kroatien wie eine schwarze Katze ein Gegner ist, der Pech bringt? „Nein, wir spielen in Rot. Aber wichtig wird sein, dass wir nicht wie Kätzchen spielen, sondern wie Geparde oder Leoparden.“