Die Schlagzeilen werden aktuell von Marko Arnautovic und seiner Sperre bestimmt. Das Sportliche - nämlich Österreichs zweites EM-Gruppenspiel am Donnerstag gegen die Niederlande - rückt da fast in den Hintergrund. "Es trifft uns natürlich hart, dass Marko fehlt. Aber wir sind in der Lage, auch ohne ihn genug Qualität auf den Platz zu bringen", sagt Teamchef Franco Foda.

David Alaba rannte während des Torjubels von Arnautovic gegen Nordmazedonien zu seinem Mitspieler und es machte den Eindruck, als würde der künftige Real-Star seinem Kollegen den Mund verbieten wollen. "Nein. Ich habe mit ihm mitgejubelt, habe gar nicht mitbekommen, dass da ein Wortgefecht war. Was ich aber schon sagen möchte: Im Vorfeld hat sich Marko sehr viel von seinem Gegner anhören müssen. Aus der Emotion heraus hat er sich provozieren lassen und dementsprechend agiert. Diesen Fehler sieht er ein. Aber ich muss ihn da auch ein bisschen in Schutz nehmen. Sein Gegner hat ihm im Vorfeld Sachen gesagt, die tiefer waren, als das was er gesagt hat."

Zurück zum Sportlichen: "Wir haben im Kader einige Möglichkeiten. Sasa Kalajdzic ist da, Christoph Baumgartner kann vorne spielen. Vielleicht ändern wir unsere Taktik auch", sagt Foda. Alaba dürfte die Österreicher in Amsterdam als Vertretung für Julian Baumgartlinger, der nach seiner im Jänner erlittenen Kreuzbandverletzung bisher nur Kurzeinsätze absolviert hat, erneut als Kapitän aufs Feld führen. Der 28-Jährige sieht die Niederländer in Gruppe C als Favorit. "Das ist eine Mannschaft, die sehr hohe Qualität hat. Sie haben wirklich super Einzelspieler, die auf Weltklasse-Niveau spielen." Dazu komme deren mannschaftliche Stärke. "Es ist schon so, dass es uns bewusst ist, dass es nicht einfacher wird als im letzten Spiel."

Dennoch wolle das ÖFB-Team nicht von den eigenen Prinzipien abweichen, betonte Alaba. "Wir wollen unser Spiel durchziehen und aufs Spielfeld bringen, um weiter erfolgreich zu sein." Bei Bayern München hatte der Wiener zahlreiche niederländische Teamkollegen. Was er am holländischen Fußball schätze? "Auf jeden Fall die Einstellung, die Liebe zum Fußball. Auf der anderen Seite pflegen sie schon über Jahrzehnte einen sehr schönen Fußball, der technisch auch wirklich immer hervorragend war."