Der niederländische Fußball-Nationaltrainer Frank de Boer sieht das Duell mit Österreich am Donnerstag (21.00 Uhr) in Amsterdam als "guten Test", wie weit es für sein Team bei dieser EM gehen kann. Die Österreicher hätten in ihrem Auftaktspiel gegen Nordmazedonien (3:1) einen guten Eindruck hinterlassen. "Die werden uns das Leben schon schwer machen", warnte der 51-Jährige am Mittwoch in seiner Abschluss-Pressekonferenz. "Ihre Mentalität ist gut."

Das ÖFB-Team würde mehrere verschiedene Systeme beherrschen - neben der gegen Nordmazedonien praktizierten Dreier-Abwehrkette auch ein 4-3-3. "Sie haben eine gute Mannschaft, mit mehreren Red-Bull-Spielern. Und dann weiß man, was passiert: Vollgas-Fußball", sagte De Boer. Der Ex-Internationale ist ein gebranntes Kind. Als Trainer von Ajax Amsterdam war er 2014 im Europa-League-Sechzehntelfinale gegen Red Bull Salzburg daheim mit 0:3 untergegangen - in genau dem Stadion, in dem er nun mit "Oranje" bestehen muss.

De Boer will die Österreicher mit einer aggressiven Spielweise unter Druck setzen: "Wir wollen sie hoch pressen, darauf konzentrieren wir uns. Wir wollen sie frühzeitig stoppen und versuchen, mit mehr Ballbesitz zu agieren. Wir wollen uns besser bewegen." Sein Team wird es erneut in einem 5-3-2 tun - auch wenn das System trotz des 3:2-Erfolges zum EM-Auftakt gegen die Ukraine in den Niederlanden umstritten ist. "Man sollte seiner Linie treu bleiben", meinte De Boer.

Bei den "Oranjes" kehrt Star-Verteidiger Matthijs de Ligt nach einer Leistenverletzung, wegen der er das Auftaktspiel verpasst hatte, zurück - es dürfte die einzige Änderung in der Startformation sein. Welcher der fünf Abwehrspieler für den 21-Jährigen von Juventus Turin Platz machen muss, ließ De Boer offen.

Schlüsselspieler ist Memphis Depay. Der Angreifer von Olympique Lyon blieb gegen die Ukraine zwar ohne Torerfolg, ist als Anspielstation und Kreativgeist aber unverzichtbar. "Wir wollen Gruppensieger werden, deswegen müssen wir die drei Punkte holen gegen Österreich", forderte der 27-Jährige.