Das Tor nach Europa ist weit aufgestoßen für den WAC, 90 Minuten trennen die Lavanttaler jetzt noch von der Ligaphase der Conference League. Möglich machte das ein verdienter, heiß umkämpfter 2:1-Heimerfolg im Play-off-Hinspiel über Omonia Nikosia. Ein Spiel, in dem die Wolfsberger Leidensfähigkeit demonstrierten und sich das Glück zum Schluss auch verdienten.

Wie schon vor einer Woche, beim bitteren 0:1 nach Verlängerung in der Europa-League-Quali gegen PAOK, begannen die Wölfe gegen die Zyprioten schwungvoll. Bereits nach zehn Minuten klopfte Alessandro Schöpf vorsichtig an, sein Abschluss von der Strafraumkante fiel nach cleverer Zukic-Ablage per Freistoß aber zu hoch aus. Weit besser machte es der Tiroler nach einer halben Stunde. Da zwang er aus ähnlicher Distanz Omonia-Keeper Fabiano nach einer Ecke zur ersten Parade. Den Abpraller konnte Dejan Zukic im Spiel halten und so landete die Kugel via Thierno Ballo abermals im Zentrum, wo Chibuike Nwaiwu zuerst den bulligen Oberkörper und dann das feine Füßchen perfekt einsetzte und einnetzte.

Giftige Gäste

Es handelte sich dabei allerdings schon um das 1:1, denn die giftigen Gäste hatten bereits nach einer guten Viertelstunde direkt vor ihren 200 Mitgereisten getroffen. Innenverteidiger Senou Coulibaly war nach einem Eckball Simon Piesinger im Rücken enteilt und hatte eine Flanke von Carel Eiting via Innenstange und Latte hinter die Linie geköpfelt. Weil nur zwei Minuten nach dem Ausgleich Thierno Ballo der Torschrei nach klarer Abseitsposition im Hals stecken geblieben war, blieb es zur Pause leistungsgerecht beim Remis.

Die Anfangsphase nach Seitenwechsel gehörte den Gästen, die in Person von Stevan Jovetic (ehemals Inter, ManCity, Sevilla) gleich zwei Sitzer binnen weniger Minuten liegen ließen. Diese Warnschüsse hörte auch Trainer Didi Kühbauer, der eine knappe halbe Stunde vor Schluss vorne mit Angelo Gattermayer und David Atanga für Markus Pink und Thierno Ballo zwei Neue brachte. Und Gattermayer war es auch, der die erste WAC-Möglichkeit vorfand. Nach sehenswerter Kombination über Simon Piesinger und Schöpf wurde der Schuss des Cup-Siegtorschützen vom Mai noch im letzten Moment abgefälscht (68.). Auf der Gegenseite rettete WAC-Keeper Nikolas Polster fünf Minuten später in höchster Not, blieb gegen Eiting aus kurzer Distanz in einer nun richtig rassigen Partie Sieger.

Die Lavanttaler nahmen mit Fortdauer der Partie die Spielweise der Zyprer immer besser an, hielten physisch dagegen und ließen sich wiederum von leichten Fallern der Gäste nach diversen Berührungen nicht provozieren. Damit verdienten sie sich auch das rühmliche Ende. Hatte gegen PAOK noch ein später Treffer in der Verlängerung den Umstieg in die Conference-League-Quali bedeutet, so glänzte man eben dort selber mit einem Last-Minute-Nackenschlag für den Gegner. Der umtriebige Zukic hatte in der 88. Minute nämlich das letzte Wort, vollendete einen Konter nach Zuspiel von Gattermayer mustergültig zum späten Siegtreffer und sicherte seinem Team damit einen Polster von einem Treffer für das entscheidende Rückspiel.