Sie spielen etwas anders als andere Bundesligamannschaften. Dieses Statement fällt in den letzten Wochen vereinzelt. Gemeint ist Bundesliga-Aufsteiger Austria Klagenfurt. Während die meisten Teams in die Richtung tendieren, entweder offensiv zu agieren, nach vorne hin attackieren oder eher defensiver aufgestellt sind, wählen die Violetten das unberechenbare Mittelding, sodass sie beim ein oder anderen Gegner für Überraschungen sorgen. Die Austrianer spielen defensiv in einem 4-1-4-1-System und lassen den Gegner relativ weit kommen. Die Kompaktheit der Kärntner in der Abwehr macht dieses Unterfangen erst realisierbar. Nach einem möglichen Ballgewinn versuchen die Klagenfurter, so schnell wie möglich nach vorne zu spielen. Sie setzen die Vorgabe, rasch umzuschalten und mit Pass- oder Laufspiel vor das gegnerische Tor zu gelangen, sehr gut um.

"Einer hätte am Ende reinmüssen"

„Gegen Ried mussten wir aufgrund des Spielverlaufes probieren, die Oberösterreicher in das System zu drängen, das wir sonst spielen, da wir einem Rückstand hinterhergelaufen sind. Das ist uns nach dem Seitenwechsel gelungen. Wir waren druckvoll und haben ihnen so gut wie keinen Raum gegeben und unsere dafür gut genützt. Es ist lässig, wenn man als Team viele Akzente setzen kann“, erklärt Austria-Spielmacher Patrick Greil, der im Prinzip die Effizienz in Person ist, wenn es darum geht, einzunetzen. Doch Ried-Goalie Samuel Sahin-Radlinger brachte ihn beinahe an den Rand der Verzweiflung. „Er hat gut reagiert, alle Winkel gut zugemacht, wobei es Situationen gab, in denen wir das Tor gar nicht getroffen haben. Einer hätte am Ende reinmüssen. So konnten wir uns für die zweite Halbzeit nicht belohnen. Schade, da wir zuletzt aus wenig Torchancen viel gemacht haben“, meint der 25-Jährige, der ehrlich gesteht, dass man nach den ersten 45 Minuten mit dem 0:1 zufrieden sein musste.

„Wir hatten zwei Situationen mit VAR, wo ich mir nicht sicher bin, ob da nicht ein Elfmeter zu geben gewesen wäre, wobei wir diesbezüglich auch schon Pech hatten“, so der Salzburger, dem bewusst ist, dass der Bonus des Aufsteigers unterschätzt zu werden, inzwischen dahin ist. „Die Momentaufnahme ist cool, doch angesichts der knappen Abstände in der Tabelle werden wir garantiert nicht euphorisch werden. Wir wissen die Lage einzuschätzen.