MICHAEL HERZOG-LÖSCHNIG: Auf spannendes Kärntner Eishockey. Die Ligen haben sich in den letzten Jahren noch einmal enorm verbessert. Dadurch, dass viele Mannschaften namhafte Ex-Bundesligaspieler und Alps Hockey League-Spieler in ihre Reihen gelotst haben, ist die Qualität natürlich vorhanden. Auch in den unteren Ligen findet man schon den ein oder anderen bekannten Namen.
Das, was einem in dieser Thematik natürlich sofort ins Auge sticht, ist der Fakt, dass heuer die Radentheiner Eishalle nicht aufgesperrt hat. Der EC Feld am See musste mit der DSG Ledenitzen eine Spielgemeinschaft eröffnen. Vielen anderen Vereinen fielen die Trainingsmöglichkeiten vor Ort weg. Diese mussten dann einen weitaus höheren Aufwand betreiben, um zu Eiszeiten zu kommen. Das gestaltet sich ebenso schwierig, da durch die fehlende Eishalle andere Eisflächen natürlich ausgebucht sind. Für Natureis-Vereine sind es die altbekannten Sorgen. Es hat jetzt mit den Temperaturen gut ausgesehen, nur am Tag ist es leider zu warm. Aber wir kommen den betroffenen Klubs mit dem Spielplan entgegen, die ersten Spiele tragen sie dann auswärts aus.
Es ist sehr schwierig, eine Finanzierbarkeit einer Eishalle aufrechtzuerhalten, es wird bekanntlich überall eingespart und leider auch sehr stark im Bereich des Sports. In Ferlach gibt es private Finanzierung, in Radenthein ist es etwas anderes, da bedarf es mehr öffentlicher Gelder. Man muss schon sagen, dass es bei der geschlossenen Nockhalle auch an der Gemeinde liegt, da das Geld dann in andere Projekte geflossen ist. Man bekommt immer mehr das Gefühl, dass Sport in der Zeit, wo das Geld knapp ist, keinen Stellenwert mehr hat. Wenn man sieht, dass beim Kulturbudget des Landes gleich viel gestrichen wird, wie bei dem des Sports, welches um einiges kleiner ist, finde ich das schon ein wenig bedenklich.
So gut wie jeder Verein probiert es, etwas Nachwuchsarbeit zu leisten. Bei den Natureisvereinen wird es eher als Breitensport betrieben, wo die Klubs versuchen, die Kinder in der Region zu bewegen. Die Vereine, die in der Division 1 angesiedelt sind, stellen ein gezieltes Nachwuchstraining auf die Beine. Generell sind in Kärnten aber alle bemüht, den Nachwuchs auf das Eis zu bringen und die großen Klubs dann zu befüllen. Zum KAC und zum VSV schaffen es immer wieder Spieler aus dem ländlichen Bereich.
Ja, heuer gibt es die KEHV Damenliga, die zuvor als Cup gespielt wurde, erstmals als offizielle Meisterschaft. Hier spielen die Lady Hawks, die Unicorns Steindorf, die Wildcats Paternion und die Göriacher Askö Gö Girls. Das ist der nächste Schritt, dass das Damen-Eishockey auch in Kärnten immer mehr Fuß fasst.
Für mich ist heuer der EC SV Spittal ein heißer Kandidat. Das Kollektiv, welches sie bereits in den letzten Jahren hatten, ist hier ausschlaggebend. Sie sind jetzt aber auch aufgrund des neuen Trainers Hans Winkler, der ein sehr erfahrener Coach ist, ganz sicher vorne einzuordnen. Mit ihnen auf Augenhöhe befinden sich aber natürlich auch Steindorf und Althofen.