Olimpija Ljubljana ist wieder jemand in der ICE-Liga. Oder will besser gesagt wieder jemand werden. Nach Jahren, die einer echten Achterbahnfahrt galten, wo vom Finaleinzug 2008 bis zu Saisons im tabellarischen Niemandsland sowie Klub-Pleiten und Neuaufstellungen des Eishockeysports in Sloweniens Hauptstadt alles dabei war, sollen die Drachen zum konstanten Play-off-Team werden. Dabei helfen sollen in erster Linie die Sommertransfers wie beispielsweise die Verpflichtungen der slowenischen Nationalspieler Blaz Tomazevic und Robert Sabolic aus Villach oder der jüngste Hammer: Nick Bonino. All das gelang vor allem auch, weil Investor Alexandre Lefebvre die nötige finanzielle Sicherheit mit an die Ljubljanica brachte.
Aber zurück zu Bonino. Der US-Center, der in der NHL nach 15 Jahren keinen passenden Klub mehr fand, dockte Ende November in Slowenien an, scorte in seinen bisherigen vier Einsätzen einen Treffer bei seinem Debüt am 6. Dezember in Villach (5:6) und drei Assists. Auf einen Sieg muss er im Drachen-Dress noch warten, die Laibacher verloren zuletzt immerhin fünfmal in Folge. Welche Aufgabe in dieser Phase auf den 36-Jährigen zukommt ist klar: Bonino galt immer als Charakterspieler, war nicht nur deshalb auch ein wichtiger Teil des Pittsburgh-Kaders bei den Stanley-Cup-Siegen 2016 und 2017. Der Center, der als höchst spielintelligent gilt, aber nicht gerade der Schnellste auf den Kufen ist, wurde geholt, um die heurige Saison zu einem Erfolg zu machen.
Boninos Ankunft in Ljubljana war für die Slowenen ein Glücksfall, denn beinahe wäre der 973-fache NHLer (178 Tore, 228 Assists) zum zweiten Mal in seinem Leben in Südtirol gelandet. Denn 2012/13 lief er während des Lockouts bereits in Italien auf, geigte beim HC Neumarkt/Egna groß auf (26 Tore, 26 Assists in 19 Spielen). Und so waren es die Unterland Cavaliers aus der Alps-Liga, die zuvor die Fühler nach ihm ausgestreckt hatten. Ligazugehörigkeit und das urbane Umfeld Ljubljanas gaben dann aber doch noch den Ausschlag für die ICE. Zu hoffen ist, dass Bonino gesund bleibt, seine Verletzungshistorie ist inzwischen lang. In Pittsburgh zog er sich sogar durch das Blocken eines Schusses einmal eine Nierenverletzung zu.
Duell mit dem direkten Tabellennachbar
Wo es heute (19.15 Uhr, ICE-Stream) für den Tabellenachten gegen den KAC um die sportliche Trendumkehr geht. Und Klagenfurt hat seinerseits die Aufgabe vor der Brust, sich bei einer möglichen zeitgleichen Niederlage des VSV in Fehervar wieder an den Adlern vorbei auf Platz sechs zu und somit in die direkten Play-off-Ränge zu schieben.