2G (also genesen oder geboostert) plus negativer PCR-Test plus FFP2-Maske. Die Fantastischen Vier hätten sicher einiges an Material für die Erweiterung des Songs "MFG" zu verarbeiten. Nur wer all diese Erfordernisse erfüllen kann, darf derzeit in die Stadthalle. Im Frankies nebenan genügt 2G. Insofern kein Wunder, dass sich nur 1081 Fans in die Eishalle beeilten. Die Entschädigung für ihre Mühen: Eine bemerkenswerte, aufopfernde Vorstellung des KAC beim 4:2-Triumph über Graz.

Nicht alle diese Zugangshürden konnten am Matchtag von den beiden Rotjacken Lukas Haudum und Marcel Witting erfüllt werden (offizieller Status: erkrankt). Sie erweitern die ohnehin ausufernde Ausfallliste des KAC (Petersen, Koch, Sticha, Ticar, Fraser, Strong, Bischofberger). Weitere Corona-Infektionen sind beim KAC wohl nur eine Frage der Zeit.

Der KAC, der lediglich 16 Feldspieler aufbieten konnte, erwischte die steirischen Kollegen kalt. Rotjacken-Verteidiger Paul Postma hielt nach 64 Sekunden auf gut Glück drauf - 1:0. Kurz danach kurvte Manuel Ganahl im Powerplay (im ersten Block übrigens mit Würschl und Marcel Witting, späte Hochegger) seelenruhig durch die 99ers-Zone und erhöhte auf 2:0. Die Grazer waren mit der Gesamtsituation offensichtlich heillos überfordert. Sie agierten defensiv kopflos, fast jeder Aufbaupass landete bei den Gastgebern.

Nur durch Glück der Steirer blieb es bei diesem Resultat (vergebene Alleingänge durch Hundertpfund, Kraus/Obersteiner in Unterzahl). Die einzige gefährliche Möglichkeit bot sich in der 14. Minute. Doch der im Slot alleinstehende Mike Zalewski schoss aus zwei Metern drüber. Kurz vor Drittelende verhinderte KAC-Keeper Sebastian Dahm gegen Simon Hjalmarsson Schlimmeres.

Nach der ersten Pause dominierte der KAC trotz seiner spärlich besetzten Bank die Partie. Die beherzt agierenden Hausherren gewannen jeden Zweikampf. Bei den 99ers hingegen verlief die ganze Szenerie zwischen Schock, blanker Verzweiflung und auch etwas Slapstick. Einzig Graz-Goalie Christian Engstrand (bis dato keine Niederlage) erwies sich als sicherer Rückhalt. Doch beim 3:0 war auch er chancenlos, als neuerlich Postma den Puck ins Kreuzeck hängte.

KAC bereitete Hektik ein Ende

Danach wurde es ein wenig hektischer, die Gäste versuchten sich aufzubäumen. Dem Strohfeuer entwich zumindest ein Stangenschuss, wobei die Grazer den 3:0-Konter sicher auch anders hätten abschließen können. Doch auch Kraus klopfte kurz nach Wiederbeginn auf der Querlatte an (42.). Praktisch aus dem Nichts fiel dann das 3:1. Hjalmarsson staubte nach unübersichtlicher Situation ab. Graz witterte seine Chance. Der anschließende Schwalbensprung von Graz-Verteidiger Ben Blood gegen die Bande war eines Eishockey-Profis allerdings unwürdig.

Die Bestrafung erfolgte prompt seitens des KAC. Ganahl vollendete einen Konter mit dem vorentscheidenden 4:1. Damit waren die Batterien der Rotjacken vollständig entladen. Kurz vor Schluss gelang Lukas Kainz Ergebniskosmetik.