Im Gesundheitsministerium laufen bereits die Vorbereitungen für die Organisation der Impfungen gegen das Coronavirus kommendes Jahr. Wie bereits berichtet soll ab Jänner - wenn die ersten Dosen der Impfstoffe in Österreich angekommen - in drei Tranchen geimpft werden: Zunächst kommen Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen dran, danach Risikogruppen wie Ältere sowie potenzielle Superspreader, also Beschäftigte in Polizei Justiz, Bildungswesen und Kindergärten. In der dritten Tranche - schätzungsweise ab dem zweiten Quartal - soll der Impfstoff großflächig verfügbar sein und jeder sich impfen lassen können.

Impfstraßen werden eingerichtet

Um den erwarteten Ansturm auf die Impfungen bewältigen zu können, bereitet das Ministerium unter Rudolf Anschober (Grüne) mehrere Anpassungen vor - unter anderem soll auch nicht-ärztliches Personal impfen dürfen: "Um eine rasche Umsetzung der Impfungen zu ermöglichen, ist es notwendig, neben den Ärztinnen und Ärzten sowie dem diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonal ausreichend Personal zur Umsetzung der Impfungen zur Verfügung zu stellen: Die dafür notwendigen Änderungen in den berufsrechtlichen Grundlagen für das Impfen durch Sanitäter ist in Vorbereitung.", heißt es in einer von Anschober am Samstag ausgeschickten Presseunterlage.

Elektronischer Impfpass kommt endlich

Darüber hinaus soll Anfang kommenden Jahres der elektronische Impfpass ausgerollt werden, um eine "systematische und zeitnahe Dokumentation" zu garantieren. Spezielle Impf-Beauftragte in öffentlichen Einrichtungen sowie in größeren Betrieben sollen - gemeinsam mit elektronischen Anmelde- und Terminmanagmentsystemen - dafür sorgen, dass die von Bundesheer und Ländern ausgelieferten Impfstoffen möglichst effizient ausgeteilt werden. "Ich bin zuversichtlich, dass viele Österreicherinnen und Österreicher dieses kostenlose und freiwillige Angebot annehmen werden und sich impfen lassen", wird Anschober in der Unterlage zitiert.

Österreich hat derzeit Vorverträge über den Kauf von 16,5 Millionen Dosen Impfstoff abgeschlossen, die zentral durch die EU-Kommission beschafft werden - das sei notwendig, weil jeweils zwei Teilimpfungen im Abstand von drei bis vier Wochen nötig sind. Über weitere zwei Millionen Dosen für Österreich wird derzeit noch verhandelt.