Je nach Lebensphase des Hundes, ändert sich der Nährstoffbedarf des Tieres. Ein Welpe benötigt anders zusammengesetztes Futter als ein ausgewachsenes Tier, und im Seniorenalter ist es noch einmal anders. "Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Stiftung Warentest haben 19 Trockenfutter für Hunde getestet, darunter elf Produkte für ausgewachsene Tiere und acht für das Seniorenalter", berichtet der Verein für Konsumentenschutz in der August-Ausgabe der Zeitschrift Konsument. Eines gleich vorweg: Im Segment für ausgewach­sene Tiere war das Testergebnis erfreulich. Insgesamt sieben Trockenfutter schnitten gut ab, ein weiteres sogar sehr gut. Nirgends waren minderwertige Zutaten wie Borsten, Knorpel oder Haare zu finden.

Ein völlig anderes Bild ergab sich bei den Produkten, die für ältere Tiere ausgelobt sind. Ausgerechnet eines der teuersten Futter im Test, legt man den Preis für eine Tagesration zugrunde, fiel komplett durch. Sechs weitere Produkte bekamen ein „weniger zufriedenstellend“, darunter auch das einzige Hundefutter im Test mit einem Schadstoff­problem: ",Wildkind Iceland senior' vom Futterhaus ist vergleichsweise hoch mit Acrylamid belastet," heißt es beim VKI. Das beste Seniorenfutter im Test von Purina erreichte gerade noch eine gute Bewertung.

"Viele Seniorenfutter decken den Nährstoffbedarf älterer Tiere nicht optimal", kritisieren die Konsumentenschützer. "Sie liefern nicht genug an essenziellen Aminosäuren. Diese Eiweiß­bausteine kann der Hund selbst nicht bil­den, benötigt sie jedoch dringend, etwa für das Nerven- und Immunsystem." Auch an Mineralstoffen fehle es in den Produkten teilweise. Damit würden diese Hundefutter nicht den Zweck erfüllen, für den sie produziert werden. 

Was ältere Tiere brauchen

Seniorengerechtes Futter sollte pro Portion 20 Prozent weniger Kilokalorien enthalten als klassisches Futter für erwachsene Hunde. "Der Gehalt an Nährstoffen sollte hingegen genauso hoch sein", betont der VKI. Zu viel Eiweiß tue alten Hunden nicht gut. "Beim Abbau von Eiweiß-Überschüssen bilden sich Stoffe, die Leber und Nieren belasten. Daher muss Eiweiß in kleinerer Menge zugesetzt werden. Ande­rerseits sollte das Futter besonders hoch­wertig sein, denn nur so erhält der Hund genug essenzielle Aminosäuren. Auch zu viel Phosphor und Natrium im Futter kann den Organen zusetzen."

Für herkömmliches Futter gibt es übrigens ernährungsphysiologische Empfehlungen von Fachgesell­schaften wie dem National Research Council aus den USA. Bei Seniorenfutter ist das nicht der Fall. Für die ernährungsphysiologische Bewer­tung der Seniorenfutter-Sorten in diesem Test haben Wis­senschaftler aus der Veterinärmedizin deshalb extra einen Maßstab erarbeitet. "Zudem wurden auch Anbieter um Auskunft zu Seniorenfutter-Standards gebeten, doch in der Branche gibt es dazu keine einheitliche Meinung", erklärt man beim VKI.