Der Schmerz kommt plötzlich und ist meist so stark, dass er Läuferinnen und Läufer daran hindert, weiterzulaufen. Die Rede ist von Krämpfen: Besonders bei großen Anstrengungen wie einem Marathonlauf können sie auftreten, und die Jagd nach der persönlichen Bestzeit oder auch nur das Überqueren der Ziellinie in ein praktisch unmögliches Unterfangen verwandeln.

Verursacht werden Krämpfe meist durch einen allgemeinen Elektrolytmangel. Dass fehlendes Magnesium der auslösende Faktor ist, dieser Mythos hält sich hartnäckig, ist aber nicht zutreffend, sagt Diätologin Eva-Maria Polz. „Treten Krämpfe auf, fehlt es uns vor allem am Salz, an Natriumchlorid“. Ihr Rat: Schon vor dem Lauf ausreichend Flüssigkeit zuführen. Und zwar nicht nur am Tag des Bewerbes selbst, sondern schon in den Tagen davor, sollte man darauf achten, genug zu trinken. „Wenn wir Distanzen wie den Halbmarathon oder Marathon in Graz hernehmen, kann man in Form von Sportgetränken Elektrolyte aufnehmen.“ Diese isotonischen Getränke enthalten neben Salz auch Magnesium und Kaliumchlorid, sowie Zucker in Form von Kohlenhydraten.

Im Ernstfall hilft nur: Dehnen

Für den Bewerb selbst bedeutet das: Am besten jede Labestation ansteuern, und versuchen etwas zu sich zu nehmen! Allerspätestens nach 45 Minuten sollte man seine Speicher zumindest etwas auffüllen. Allerdings sollte man, um Magenverstimmungen vorzubeugen, nur zu sich nehmen, was man kennt und im Training schon probiert hat. Übrigens: Auch bei der Ausrüstung gilt, keine Experimente zu wagen. Man sollte nicht mit neuen Schuhen, in denen man noch nie gelaufen ist, am Start stehen. Denn auch die ungewohnte Beanspruchung von Muskelgruppen kann zu Krämpfen bzw. Schmerzen führen.

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Wichtig für die Muskeln und ein gutes Laufgefühl beim Wettkampf ist das Aufwärmen. „Es braucht einfach seine Zeit, bis die Muskeln warm sind“, betont Sportwissenschaftler und Trainer Bernd Marl. Auch sollte man nicht zu schnell beginnen. Er rät, die erste Hälfte des Laufs dem geplanten Tempo treu zu bleiben, in der zweiten kann man, wenn es gut läuft, das Tempo anpassen. Stellen sich dennoch Krämpfe ein, hilft nur: dehnen! „Und hoffen, dass die Krämpfe danach nicht wiederkommen.“