In Österreich passieren pro Jahr etwa 200.000 Sportunfälle. Es wird geschätzt, dass an die 15 bis 20 Prozent davon akute Knöchelverletzungen ausmachen. „Verletzungen am Rückfuß lassen sich durch gezieltes Training der Muskeln rund um die Gelenke reduzieren. Ganz zentral ist hier die Muskelstärkung rund um das Sprunggelenk“, sagte der Mediziner Christian Plaaß anlässlich des am Donnerstag beginnenden Fachkongresses der deutschen und österreichischen Fußgesellschaften in Wien.

Im Profisport kann eine Fußverletzung wie etwa der Riss der Achillessehne zum Karriereende führen. Im Hobbysport kommt es sehr häufig zum Umknicken des Fußes. Neben Akutverletzungen an den Füßen haben insbesondere Läuferinnen und Läufer auch ein erhöhtes Risiko, chronische Überlastungsschäden zu entwickeln. „Damit es erst gar nicht so weit kommt, gilt es auf Prävention zu setzen“, erläuterte Plaaß. „Auch sehr wichtig ist, das eigene Körpergefühl zu steigern.“ Im Profifußballsport haben sich so beispielsweise präventive Übungen für den Fuß längst etabliert, hieß es in einer Aussendung des Austria Center Vienna (ACV), dem Tagungsort von Donnerstag bis Samstag.

Fußbeschwerden oft ohne Operation gut behandelbar

„Fast jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens mit Fußbeschwerden konfrontiert, die häufig ohne Operationen gut behandelt werden können“, verwies der Mediziner beispielsweise auf Schienen und Ruhigstellung. „Wenn dies nicht mehr reicht, ist dann doch eine Operation nötig. Die gute Nachricht ist, dass sich die Fußchirurgie sehr stark weiterentwickelt. Gerade mit den minimalinvasiven Operationstechniken und den computergestützten Techniken wie den patientenspezifischen Instrumenten machen wir große Fortschritte in der Therapie“, erklärte der Kongresspräsident und leitende Oberarzt im Department Fuß- und Sprunggelenkschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover.

Es muss jedoch nicht immer der Sportunfall sein, der Probleme am Rückfuß verursacht. „Viele übersehen oft, dass Fußprobleme auch in Zusammenhang mit anderen Begleiterkrankungen wie Diabetes, Rheuma und neurologischen Erkrankungen auftreten können. Auch dahingehend gilt es zu sensibilisieren“, appellierte Plaaß. Der Fußkongress wird erstmals gemeinschaftlich von der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (DAF) und der Österreichischen Gesellschaft für Fußchirurgie (ÖGF) durchgeführt.