Im August 2023 trat der Vellachfluss über die Ufer und verursachte Schäden bei der Verbindungsbrücke zwischen Sittersdorf/Žitara vas und Gallizien. „Besonders betroffen waren die Zu- und Abfahrten der Brücke sowie die Brückenpfeiler, die dem massiven Wasserdruck nicht standhalten konnten. Das Hochwasser spülte zudem Schwemmgut mit, das die Brücke zusätzlich beschädigte“, berichtete Galliziens Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Hannes Mak (ÖVP) damals.

Die Müllnerner Brücke zwischen Sittersdorf und Gallizien wurde bei einem Unwetter schwer beschädigt
Die Müllnerner Brücke zwischen Sittersdorf und Gallizien wurde bei einem Unwetter schwer beschädigt © KK/Abrissunternehmen USSAR Erdbau

Trotz eines im Oktober 2023 erstellten Gutachtens, das die vorhandenen Brückenpfeiler für den Wiederaufbau der Holzbrücke als statisch ausreichend einschätzte, brachte ein neuerliches Hochwasserereignis im November 2023 verheerende Folgen mit sich. Die Brückenpfeiler wurden so stark destabilisiert, dass ein Wiederaufbau aus wasserbautechnischer Sicht nicht mehr bewilligungsfähig gewesen wäre. Anfang März 2024 war der Abriss der Brücke unausweichlich. Die Entsorgungskosten der Brückenteile wurden von den Gemeinden Sittersdorf und Gallizien zu je 2400 Euro getragen. Danach folgten Gespräche für den Neubau. Im Juli 2025 fand der Spatenstich für den Bau der neuen Brücke statt. „Die Brücke ist für unsere beiden Gemeinden eine essenzielle Infrastruktur“, betonte Gerhard Koller (SPÖ), Bürgermeister von Sittersdorf, damals.

Eine Besonderheit an dem Projekt sei sicherlich, dass die Brücke ohne Brückenpfeiler errichtet wurde. Dadurch habe sich die Abflusssituation wesentlich verbessert. „Eine Verklausung bei künftigen Hochwasserereignissen ist jetzt fast wirklich ausgeschlossen. Wir haben für Jahrzehnte vorgesorgt“, so Mak und führt weiter aus: „Bis dato ist alles problemlos gelaufen. Wir freuen uns auf die Fertigstellung. Wir haben viele Landwirte, die in Sittersdorf wohnen und in Gallizien Flächen bewirtschaften und umgekehrt. Es war für viele ein massiver Umweg und mit dem Traktor ist man nochmals länger unterwegs.“

Galliziens Bürgermeister Hannes Mak
Galliziens Bürgermeister Hannes Mak © KK

Was der aktuelle Stand ist? „Derzeit beziehungsweise in den nächsten Wochen werden folgende Arbeiten an der Brücke durchgeführt werden: die Abdichtung der Brückenelemente, die Herstellung des Widerlagerbereiches auf Unterbauhöhe, die Asphaltierung der Brückenfahrbahn selbst, das Anbringen des Geländers sowie Planierarbeiten“, informiert Birgit Petek, Amtsleiterin der Gemeinde Sittersdorf. Die Arbeiten seien im Zeitplan, daher ist mit einer Fertigstellung der Brücke zwischen dem 20. und 25. Oktober 2025 zu rechnen – falls die Witterung mitspielt.

Keinen Fertigstellungstermin gebe es für die Asphaltierung der beiden Straßenanschlussstücke – auf Sittersdorfer Seite die Verbindungsstraße aus Müllnern sowie südlich der neuen Brücke im Gemeindegebiet von Gallizien. „Es wird daher mit Nachdruck an der Umsetzung und zeitgleichen Fertigstellung von Straße und Brücke gearbeitet“, so Petek. Bürgermeister Koller ergänzt: „Wir schaffen es auf jeden Fall im Herbst eine feierliche Eröffnung der Brücke durchzuführen.“

Bürgermeister Gerhard Koller (SPÖ)
Bürgermeister Gerhard Koller (SPÖ) © Evmedia

Auch eine besondere Herausforderung gab es bei diesem Brückenbauprojekt. Nämlich der Transport der Betonfertigteile zur Baustelle dar. „Um die Anlieferung zum Vellachfluss mittels Lkw zu ermöglichen, mussten mit dankenswerter Zustimmung einiger Grundeigentümer kleine Geländeveränderungen entlang der Zufahrt von der B85/Rosental Straße erfolgen“, berichtet die Amtsleiterin.

Der Transport der Betonfertigteile zur Baustelle war herausfordernd
Der Transport der Betonfertigteile zur Baustelle war herausfordernd © Gemeinde Sittersdorf

„Mit dem raschen Wiederaufbau der vom Hochwasser zerstörten Müllnerner Brücke ist eine zentrale Verbindung zwischen Sittersdorf und Gallizien wiederhergestellt. Künftig müssen Anrainer keine weiten Umwege mehr fahren, was den Alltag entlastet und die Region stärkt“, sagt Agrarreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP), der sich bei allen Beteiligten bedankt, die den raschen Wiederaufbau möglich gemacht haben. Seitens des Agrarreferates wurden rund 300.000 Euro investiert. Weitere finanzielle Mittel fließen aus dem Katastrophenfonds des Bundes (415.000 Euro) sowie vom Gemeindereferat des Landes (rund 115.000 Euro). Zusätzlich werden rund 120.000 Euro in die Sanierung der Zufahrtsstraßen investiert.

Martin Gruber Stellvertretender Landeshauptmann von Kärnten.
Martin Gruber, Stellvertretender Landeshauptmann von Kärnten. © Helmuth Weichselbraun

Die Müllnerner Brücke sei inzwischen nicht nur eine wichtige Verbindung, sondern auch ein Symbol für den Zusammenhalt und die Entschlossenheit der Gemeinden, den Herausforderungen von Naturkatastrophen gemeinsam entgegenzutreten.