Am westlichen Ortsausgang von St. Jakob im Lesachtal, Gemeinde Kötschach-Mauthen, leuchtet die Blütenpracht am Haus von Raimund Obrist den Passanten ins Auge. Viermal hat "Mundi", wie er von seinen Freunden genannt wird, bei der Blumenolympiade der Fördergemeinschaft Garten mit Unterstützung der Kleinen Zeitung mitgemacht. „Zweimal war ich Regionalsieger“, erzählt er stolz. Den Sieg hat er auch heuer wieder eingefahren. Ein Teil der Blumen wird im Winter im Keller überwintert und den Rest besorgt Tochter Christina im Frühjahr. „Bei Blumen und Blumenerde spare ich nicht. Wichtig ist es, regelmäßig Dünger beim Gießen beizumengen“, sagt der 76-Jährige. 

Viel Wasser, Pflege und Liebe notwendig

Die Blumen werden in alten Milchkannen und Holzgestellen präsentiert
Die Blumen werden in alten Milchkannen und Holzgestellen präsentiert © Hans Guggenberger
Das 175 Jahre alte Holzhaus von Rainer Obrist wird von unterschiedlichen Blumen geschmückt
Das 175 Jahre alte Holzhaus von Rainer Obrist wird von unterschiedlichen Blumen geschmückt © (c) Hans Guggenberger

Rund 200 Liter Wasser benötigen die Blumen an schönen Tagen. „Dabei ist mir mein Sohn Klaus behilflich“, sagt Mundi, „allein schaffe ich das viele Wasser nicht über die Stiegen“. Der Großteil der Blumen am und um das Haus sind Surfinien und Geranien. Die üppig blühenden Hängepflanzen erfordern sehr viel Pflege. „Täglich müssen die verblühten Pflanzenteile entfernt werden, die Arbeit bei meinen Lieblingen dauert weit über eine Stunde." Im Frühjahr beim Eintopfen sind ihm seine Kinder behilflich. Tochter Christina ist es auch, die dafür sorgt, dass die Blumen nicht nur in Trögen, sondern in alten Milchkannen, Holzgestellen und schmucken Töpfen präsentiert werden. „Normal ist die Blumenpflege eine Frauenarbeit“, sagt Obrist, „früher hat dies auch meine verstorbene Frau gemacht, ich war als Maurer den ganzen Tag unterwegs“. Nun hat er diese Arbeit übernommen und vergisst auch nicht, mit den Blumen zu sprechen, „Bliemlan, meina lieb´n Bliemlan, lobe ich sie“.

Passanten werden auf die Blumen aufmerksam

Problematisch ist es, wenn sich ein Gewitter zusammenbraut, schnell müssen die Blumen unters Dach gestellt werden. „Heuer haben Gewitter zweimal meine Balkonblumen ziemlich zerzaust“, erinnert sich Obrist, „es hat einige Zeit gedauert, bis sie sich erholt haben“. Oft beobachtet er, dass Vorbeifahrende stehen bleiben und seine Blumenpracht fotografieren. Die lebendige Blütenpracht ist nicht das einzige Hobby des St. Jakobers, der in einem 175-jährigen Holzhaus lebt. Er fertigt zierliche Blumen aus Kupfer an, die seine Stube und den Hausgang zieren.