Die Windenergie ist seit Jahren ein kontroverses Thema im Lavanttal. Für die einen ist sie eine Zerstörung der Landschaft, für andere ein Symbol nachhaltiger Energie. Bei der Volksbefragung am 12. Jänner stimmten acht von neun Gemeinden für ein landesgesetzliches Verbot zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) auf Bergen und Almen.  

Jetzt gibt es Neuigkeiten vom Windpark Lavamünd (7 Windräder). Der Kärntner Energieversorger Kelag hat für den Bau bereits 2023 einen positiven Umweltverträglichkeits-Bescheid erhalten. Zwei Jahre lang dauerte die Prüfung dafür. 2024 sprach man von einer Investitionssumme von rund 60 Millionen Euro. Das Windparkareal befindet sich an der Grenze zu Slowenien im Süden und zur Steiermark im Osten - also im Dreiländereck Kärnten-Steiermark-Slowenien. Konkret befinden sich die Windräder auf dem Kamm zwischen Hühnerkogel und Jantschkifels auf Seehöhen zwischen 1240 bis gut 1430 Metern. Die ersten Planungen haben bereits vor mehr als fünf Jahren begonnen. Durch einen Netzanschluss sei auch die benachbarte Gemeinde Neuhaus im Bezirk Völkermarkt vom Projekt betroffen.

An diesen Punkten sollen die Windräder stehen
An diesen Punkten sollen die Windräder stehen © KK/Reproduktion

Windpark mit einer Leistung von 47,6 Megawatt

Das Bundesverwaltungsgericht hat nun den positiven UVP-Bescheid der ersten Instanz bestätigt. „Das ist für uns ein positives Signal für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger in Kärnten“, heißt es von Seiten der Kelag. Damit sei der Bescheid rechtskräftig. „Die Vorbereitungen für die Realisierung des Projekts haben begonnen, der tatsächliche Baustart ist jedoch noch nicht erfolgt“, so die Kelag weiter. Im Zuge der Vorarbeiten wurde das Projekt aufgrund technologischer Weiterentwicklungen angepasst. „Da die ursprünglich genehmigten Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 39,9 Megawatt zum Teil nicht mehr am Markt verfügbar sind, wurde auf verfügbare Anlagentypen umgestellt“, so die Kelag. Der Windpark verfüge jetzt über eine Leistung von 47,6 Megawatt.

Baustart ist für den Spätherbst oder Winter 2025

Der Baustart ist für den Spätherbst oder Winter 2025 vorgesehen. Die Bauarbeiten erfolgen etappenweise, die Inbetriebnahme sei für Ende 2027 geplant. Das Projekt umfasse auch die Adaptierung eines Teilabschnitts der bestehenden 110-kV-Freileitung im Bereich des Umspannwerks Koralpe. „Diese Maßnahme ist notwendig, weil die bestehende Leitung die zusätzliche Einspeisung aus dem Windpark nicht aufnehmen kann. Die Leitung ist für die Versorgungssicherheit im Lavanttal und den Abtransport erneuerbarer Energie aus dem Windpark unerlässlich“, so die Kelag.

Wie es mit den weiteren Windparks der Kelag weitergeht? Für den Windpark Steinberger Alpe II der Kelag und der ImWind Erneuerbare Energie GmbH läuft derzeit das UVP-Verfahren. Beim Windpark Peterer Alpe wurde das UVP-Verfahren am 30. Juli 2024 positiv beschieden. Gegen diesen Bescheid wurde jedoch Beschwerde eingelegt, sodass das Verfahren nun Gegenstand der Beurteilung beim Bundesverwaltungsgericht ist.