Die Anrainer der Siedlungsstraßen zwischen AIS-Center in Kleinedling und Lavantradweg fühlen sich vor den Kopf gestoßen: Von heute auf morgen wurde „ihr“ Spielplatz gesperrt. „Es war so ein schöner Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Sandkiste, Fußballtoren und Bänken und plötzlich war alles weg. Jetzt ist der Spielplatz gesperrt, dabei war er immer gut besucht“, erzählt eine Anrainerin. Am Eingang ist ein rot-weißes Absperrband und eine Tafel der Stadt angebracht. „Privatgrundstück – Betreten verboten“ steht darauf. Darunter der Zusatz: „Der nächste Spielplatz befindet sich in der Siebenbrünnerstraße – Einfahrt Asternweg zirka 700 Meter entfernt.“

Am Wochenende waren noch „Betreten verboten“-Tafeln angebracht
Am Wochenende waren noch „Betreten verboten“-Tafeln angebracht © Bettina Friedl

Auch in der Facebook-Gruppe „Wolfsberger helfen Wolfsbergern“ macht sich Unverständnis breit: „Warum wird uns der Sportplatz weggenommen, der schon seit 50 Jahren besteht?“, fragt eine Mutter. Der Spielplatz befindet sich neben der sozialtherapeutischen „pro mente“-Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche im Fasanenweg. Nördlich davon wurde der Sonnhalberweg verlängert und mehrere Bauparzellen geschaffen, die von einer Privatperson verkauft wurden. Einige neue Häuser stehen dort schon. Die Anrainer vermuten, dass nun auch der Spielplatz weiteren Wohnhäusern geopfert wird.

Der Pressesprecher der Stadt, Daniel Polsinger, winkt ab: „Für die Grundstücke des ehemaligen Spielplatzes am Fasanenweg gibt es aktuell keine weiteren Nutzungspläne.“ Warum er dann aufgelassen wurde? „Der Hauptgrund ist die nahegelegene Alternative in der Siebenbrünnerstraße, die nur rund fünf Gehminuten entfernt liegt. Dieser Spielplatz ist genauso gut ausgestattet und verfügt zusätzlich über WC-Anlagen. Ein weiterer Grund für die Schließung des Spielplatzes am Fasanenweg sind wiederholte Vandalenakte an der Bepflanzung und an den Fußballtoren“, so Polsinger.

Problem mit Vandalenakten

Gesperrt ist der einstige Spielplatz nun übrigens nicht mehr. „Die Fläche ist wieder zugänglich, als normale Wiese ohne Spielgeräte“, erklärt der Pressesprecher. Die Tafeln „Betreten verboten“ seien aus Sicherheitsgründen für die Dauer der Abbauarbeiten der Spielgeräte aufgestellt gewesen und wurden am 24. März entfernt. „Dass es dort ein Problem mit Vandalenakten gibt, erkennt man auch daran, dass die ,Betreten verboten‘-Tafeln am Wochenende ausgerissen und in den Acker beziehungsweise auf Bäume geworfen wurden“, so Polsinger.

Übrigens: Ein Teil der Spielgeräte wird im Stadtpark weiterverwendet. Dort musste der beliebte blaue Spielturm im Vorjahr entfernt werden, weil dieser der TÜV-Überprüfung nicht standhielt. „Die Spielkombination vom Spielplatz am Fasanenweg wird im Stadtpark aufgestellt, während die Doppelschaukel und die Fußballtore im Bauhof eingelagert und bei Bedarf genutzt werden. Die Sandkiste aus dem Jahr 1988 entspricht nicht mehr den aktuellen Standards und wird daher nicht weiterverwendet“, informiert Polsinger.