Es ist zwar erst Februar, im Normalfall liegt die Landschaft unter einer Schneedecke, in Abriach bei Gallizien regnet es jedoch an diesem Tag in Strömen. Bepackt mit einem Regenschirm öffnet Dietmar Tscherteu die Türe zu einem seiner Räume, in denen er viele bedeutende Sammlerstücke beherbergt. Noch ist es dunkel, nach ein paar Sekunden jedoch erleuchtet eine Lampe den Raum, in der Ecke steht ein Ofen, der sofort eine gemütliche Stimmung verbreitet. In der Mitte des Raumes befindet sich ein Tisch, auf dem bereits einige Kunststücke liegen, in der linken Ecke stehen Regale, auf der rechten Seite welche mit mehreren Schubladen. Zielstrebig geht Tscherteu auf die Schubladen zu und holt seine erste große Sammlung hervor. Zirka einmal ein Meter große Schullerntafeln zeigen unterschiedliche Tiere, eine Tiertafel mit Enten stammt aus dem Jahr 1927. „60 Tiere sind aktuell in einem Heimatmuseum in Salzburg zur Leihgabe“, erzählt Tscherteu, der all seine Sammelstücke gut sortiert hat. Im nächsten Zug holt er eine Lerntafel aus der Kriegszeit hervor — „Verwendung von Lumpen und Altpapier“. So wie bei all seinen Stücken hat auch dieses eine Geschichte. „Jemand aus Belgien hat sich für diese Tafel interessiert. Er hat es für das Holocaust-Museum in Gent gebraucht, wo es heute noch hängt. Ich habe es ihm dann geschenkt“, sagt Tscherteu, der verheiratet ist und zwei Töchter hat.