Vor drei Jahren wurde die größte Segeljacht der Welt, die „A“ von der Europäischen Union beschlagnahmt. Sie gehört beziehungsweise gehörte Andrei Melnitschenko, einem russischen Milliardär, dem nachgesagt wird, er sei ein guter Freund des russischen Präsidenten Vladimir Putin. Da sich das Schiff gerade zu einer Überholung in Triest in einem Dock befand, als der Krieg zwischen Russland und der Ukraine begann, wurde es konfisziert. Seither versucht der ursprüngliche Besitzer, sein Eigentum wieder zu bekommen. Bisher hat alles nichts genutzt. Laut der italienischen Tageszeitung hat der in Weißrussland geborene 53-Jährige versucht, die Jacht über seine Frau, Aleksandra, wieder in sein Eigentum zurück zu bekommen. Immerhin ist das Schiff nach ihr benannt. Das Vorhaben hätte über ein Hintertürchen umgesetzt werden sollen.
Andrei Melnitschenko, der seinen Wohnsitz derzeit in der Schweiz hat, brachte beim EU-Gerichtshof den Antrag ein, dass seine Frau von der Liste der Sanktionen gegen „Putinfreunde“ gestrichen werde.
Die „A“ gehört derzeit einer Gesellschaft in Form eines Trusts mit Sitz auf den Bermudas, die einen Schweizer Treuhänder hat. Über einen Treuhänder hätte Aleksandra Melnitschenko unter Umständen Zugriff auf das Schiff gehabt. Doch die Melnitschenkos dürfen aufgrund der gegen sie geltend gemachten Sanktionen keinerlei Nutzen aus beschlagnahmten Gütern ziehen.
Und so gondelt die dreimastige Segeljacht auch weiter in der italienischen Hafenstadt vor sich hin. Ob sich noch viele über den Anblick freuen, ist ungewiss. Da die Jacht ständig von einer großen Crew bewegt, bewacht und gewartet werden muss, hat die Tageszeitung „Il Piccolo“ Kosten in Höhe von neun Millionen Euro im Jahr errechnet, für die der italienische Steuerzahler aufkommen muss. Das ergibt nach drei Jahren stolze 27 Millionen Euro.