Weil sie einen wegfahrenden Zug noch erwischen wollte, rannte am Sonntag eine Frau am Hauptbahnhof in Villach diesem nach – und wurde vom fahrenden Zug zurück auf den Bahnsteig geschleudert und verletzt. Wie genau das passieren konnte, könne man sich nicht erklären, sagt Herbert Hofer, Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Kärnten. Denn mittlerweile ist der Platz zwischen Zug und Bahnsteig, in den die Frau mit ihrem Fuß laut Ermittlungen der Polizei geraten sein dürfte, extrem gering. "Aber es geht hier um Beton und Eisen, für einen Unfall reicht das leider trotzdem", sagt Hofer.
Bei den alten Zugsgarnituren sei es hin und wieder zu schweren Unfällen gekommen, wenn Personen zwischen Zug und Bahnsteig auf die Gleisanlage gefallen sind. Heute sei das praktisch unmöglich, schwere Unfälle gebe es aber leider dennoch trotz hoher Sicherheitsstandards. Sehr oft sei hier das Verhalten der Fahrgäste entscheidend. Die ÖBB haben daher eine eigene Sicherheitskampagne gestartet. "Am Bahnsteig gibt es eine gelbe Linie, die nur beim Ein- und Aussteigen überschritten werden darf. Und wenn ein Zug einmal fährt, kann man ihn nicht aufhalten, die Tür geht dann auch gar nicht mehr auf", erklärt Hofer.
Gefährlicher Starkstrom
Weiters komme es immer wieder vor, dass vor allem Jugendliche auf Züge oder Anlagen am Bahnhof klettern – oft als gefährliche Mutprobe. Das sei extrem gefährlich, warnen die ÖBB, die alle Tipps und Verhaltensregeln auf ihrer Homepage zusammengefasst haben. Denn durch die Leitungen fließt Starkstrom mit 15.000 Volt: "Du musst nicht einmal die Leitung berühren, der Strom kann in Form eines Lichtbogens auch über eine Distanz von mehreren Metern lebensgefährlich sein." Es wird auch unbedingt davon abgeraten, einen Drachen in der Nähe von Bahnstromleitungen steigen zu lassen.