Österreichweit schreien Lehrerinnen und Lehrer auf, dass der Leidensdruck in den Schulen immer größer werde. Sie haben in Ihrer beruflichen Laufbahn sämtliche Stationen von der Schule über den Landesschulrat und die Bildungsdirektion bis hin zum Bildungsministerium durchlaufen und kennen das System bestens von innen. "Brennt" die Schule wirklich?
KLAUS-PETER HABERL: Nein, die gesamte Schule brennt nicht. Aber es hat gesellschaftliche Veränderungen in Haltung und Werten gegeben, wodurch sich gewisse Problemfelder auftun. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, muss man sich dem stellen, um für die Schüler das Beste herauszuholen. Man sieht solche Entwicklungen ja frühzeitig und kann schauen, wie man damit umgeht. Aber das Proaktive ist nicht unsere Stärke. Man hat das Gefühl, dass man immer zuwartet und dann kommt die Feuerwehr und löscht. Aber ich weiß nicht, ob diese schnellen Aktionen immer die besten sind.