In der Nacht auf Donnerstag hat es im Karst auf italienischem Staatsgebiet wieder zu brennen begonnen. "Die Bora hat die Flammen angefacht", erzählte ein Feuerwehrmann in den Mittagsnachrichten des staatlichen regionalen Radiosenders Radio 1 Friaul. In den vergangenen Tagen schienen die Brandherde im Karst bereits unter Kontrolle zu sein.
Donnerstag um drei Uhr in der Früh mussten 25 Familien aus der Ortschaft San Michele im Karst evakuiert werden, da die Feuersbrunst auf ihre Häuser zukam. Sie waren um 23 Uhr von der Evakuierung in Kenntnis gesetzt worden und hatten vier Stunden, sich darauf einzustellen. Im Laufe des Vormittages weitete sich der Brand aus. Den ganzen Tag lang waren mehrere Hubschrauber und Flugzeuge im Löscheinsatz. Am frühen Abend mussten zusätzlich weitere Orte evakuiert werden, und zwar auch in der an Savogna angrenzenden Gemeinde, Doberdò. Evakuiert wurden Bewohner von Devetachi und Visintini, sowie Marcottini, insgesamt bisher 400 Menschen. Während die ortsansässige Bevölkerung und die Einsatzkräfte auf den für Freitagabend angekündigten Regen warteten, ging der Löscheinsatz weiter. Samstag am Vormittag konnten die Bewohner wieder zurück in ihre Häuser.
"Diesmal handelt es sich augenscheinlich um einen direkt von Menschenhand verursachten Brand, der in der Nähe der Bundesstraße 55 seinen Ausgang fand. Diese Stelle dort war in den vergangenen Tagen nicht von Bränden betroffen. Das ist besonders besorgniserregend", zitierte die Triester Tageszeitung "Il Piccolo" Luca Pisk, den Bürgermeister der Gemeinde Savogna d'Isonzo, in ihrer Onlineausgabe. Der Bürgermeister von Gorizia, der Provinzhauptstadt des vom Feuer betroffenen Gebietes, Rodolfo Ziberna, forderte die Bevölkerung auf, Hinweise zum für den Brand Verantwortlichen zu geben.
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