Die italienische Polizei hat einen internationalen Ring zerschlagen, der Zigaretten schmuggelte. Acht Personen wurden angezeigt, mehrere Lkw im Wert von fast einer Million Euro, die für den Handel dienten, wurden beschlagnahmt. Die Ermittlungen wurden auch in Zusammenarbeit mit der Polizei des italienisch-österreichischen Grenzübergangs Thörl-Maglern in Kärnten geführt, wie die Polizei am Donnerstag berichtete.

Der Ring, dem Italiener, Moldauer und Rumänen angehörten, hatte seinen Stützpunkt nahe der norditalienischen Stadt Padua, die im Veneto liegt. Dort wurde Material für die Produktion von über zwölf Millionen Zigarettenschachteln beschlagnahmt. Auf dem Markt hätten die Packungen zu Einnahmen von 36 Millionen Euro geführt. Den Angeklagten wurden Bargeld, Smartphones und 70 falsche rumänische Kennzeichen abgenommen.

Im Zuge der über das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) koordinierten Ermittlungen konnten Finanzbeamte der Sitze Padua, Florenz und Triest in Padua jene Lagerhalle ausfindig machen, in der die Schmuggelware gelagert wurde. Die Halle steht auf einem Firmengelände, das Plastik verarbeitet. Das Gelände wurde tagelang observiert. Mitte August des vorigen Jahres dann, kam es am Firmengelände zu regem Betriebsverkehr. In nur wenigen Stunden verließen sechs mit Waren beladene Sattelschlepper den Firmenstandort. In Intervallen. Immer paarweise. Sie bewegten sich auf den Hauptverkehrsadern in Richtung Slowenien. Ihnen voraus fuhr immer eine von Autos gebildete Eskorte, die nach Kontrollposten Ausschau hielt, wie man sie in Italien oft auf den Straßen sieht.

Die beiden zuerst gestarteten Sattelschlepper  wurden in der Umgebung von Görz auf italienischem Staatsgebiet angehalten. Zeitgleich wurden auch die restlichen vier Sattelschlepper in den Bezirken Venedig und Padua gestoppt. 

Die Schmuggelware war geschickt unter mehreren Schichten von Weihnachtskartons versteckt. Dazu zählten Zigarettenfilter, Papierrollen und Alurollen sowie vorgeschnittene Packungen Marke "Marlboro" (Rot und Gold) sowie "Richmond". Der Aufschrift nach waren die Zigarettenschachteln für den britischen Markt bestimmt. Die Filter waren in den Transportdokumenten als Teile ausgewiesen, die zur Herstellung von Kinderbuntstiften bestimmt seien.      

Die beschlagnahmten Sattelschlepper, die aus Zugmaschine und Anhänger bestehen, werden in einigen Abteilungen der Finanzpolizei und auf dem Militärflugplatz Istrana bei Treviso weiter verwendet. Teile der konfiszierten Materialen zum Zigarettenverkauf wurde an legale Produzenten weiterverkauft.