Die Zahl der Neuinfektionen bleibt weiterhin auf einem hohen Niveau. 251 meldete der Landespressedienst Mittwochvormittag (Stand 9 Uhr). Dem stehen 77 Genesene gegenüber. Aktuell sind in Kärnten 1900 Personen mit Covid-19 infiziert. Ein Grund für das sprunghafte Ansteigen der Zahlen sei die Weitergabe des Coronavirus innerhalb der Familienverbände. "Derzeit spielt sich wieder mehr im Inneren ab", sagte Gerd Kurath, Coronasprecher des Landes, am Mittwoch nach einer Besprechung der Experten. Diese gehen auch davon aus, dass die Feierlichkeiten zum 10. Oktober ein Treiber sind. Auch die nicht wahrheitsgemäßen Angaben beim Contact Tracing spielen der Ausbreitung des Coronavirus in die Karten.

Prognosen zufolge soll die Zahl der Neuinfektionen am Donnerstag mit über 300 deutlich höher sein. Im Hinblick auf das verlängerte Wochenende mit Allerheiligen wird appelliert, bei den Totengedenken und Verwandtenbesuchen "äußerste Vorsicht walten zu lassen".

Analog zur hohen Zahl an Neuinfizierten steigen auch die Hospitalisierungen. 99 Erkrankte befinden sich in Spitalsbehandlung. Das ist ein Zuwachs von 14 Personen im Vergleich zu Dienstag. 81 Infizierte werden stationär betreut (+10), 18 intensivmedizinisch (+4). Angesichts der hohen Zahl an Hospitalisierten drängt sich die Frage auf, wie viele von ihnen geimpft bzw. nicht geimpft sind.

Nur fünf Intensivpatienten geimpft

"Von den 81 Erkrankten, die stationär betreut werden, sind 38 vollständig geimpft", sagt Kurath. Der Grund für deren Hospitalisierung liege, so Kurath, einerseits in Vorerkrankungen begründet, andererseits nehmen sie Medikamente ein, aufgrund derer die Corona-Schutzimpfung nicht so wirkt, wie sie sollte. Kurath nannte die Einnahme von Medikamenten nach einer Organtransplantation als Beispiel. Von den 18 Intensivpatienten sind lediglich fünf geimpft.

Eine Person ist in den vergangenen 24 Stunden mit oder an Covid-19 verstorben. Die Zahl der Todesopfer hat sich auf 855 erhöht. Die 7-Tage-Inzidenz liegt mit 280,4 in Kärnten derzeit leicht über dem Österreich-Schnitt (276,1).

Verzögerungen bei Tests

Aufgrund der sprunghaft ansteigenden Infektionszahlen kommt es zu einem größeren Bedarf an Verdachtsfall- sowie Freitestungen. Hierbei kam es bereits zu Verzögerungen. Das Land hat nun reagiert. "Wir haben umgeschichtet", sagt Kurath. Bei der Bevölkerungstestung (PCR- und Antigentests) wurden die Kapazitäten reduziert. Kurath betont, dass es aber trotz der Umschichtung beim einen oder anderen zu einer Verzögerung kommen kann. Allein am Nationalfeiertag wurden 976 PCR-Proben gezogen.

Die Aktion "alles gurgelt" mit kostenlosen PCR-Tests für zu Hause soll Mitte November starten. In der Vorwoche wurde bekannt, dass eine Volksschule in Oberkärnten behördlich gesperrt wurde. Aber nicht wegen Corona, sondern aufgrund von Noroviren. Dieser Verdacht habe sich, so Kurath, bestätigt. Die Schule wird diese Woche desinfiziert.