Nach dem terroristischen Attentat in Villach liegt nun ein gerichtsmedizinisches Gutachten zum 23-jährigen Syrer vor. War er zum Tatzeitpunkt auf Drogen? Diese Frage musste ein Sachverständiger im Auftrag der Staatsanwaltschaft Klagenfurt klären.

Die Anklagebehörde ermittelt gegen den 23-jährigen Syrer wegen Mordes und fünffachen Mordversuchs als terroristische Straftat. Er hat am Samstag, dem 15. Februar, mit einem Messer in Villach einen 14-jährigen Burschen getötet und fünf weitere Menschen teilweise lebensgefährlich verletzt. Nun wurde ein Gutachten eingeholt, das klären sollte, ob der Angreifer Drogen, Tabletten oder Alkohol genommen hatte. Doch laut dem medizinischen Sachverständigen war der Mann weder alkoholisiert, noch stand er unter Drogeneinfluss. „Das gerichtsmedizinische Gutachten ist eingetroffen. Die Auswertungen auf die genannten Stoffe waren alle negativ“, bestätigt Markus Kitz, der Pressesprecher der Anklagebehörde.

Trauermarsch nach dem Terroranschlag in Villach
Sicherheitsaufgebot nach dem Terroranschlag in Villach
| Sicherheitsaufgebot nach dem Terroranschlag in Villach © Helmuth Weichselbraun

Aktuell wird der 23-Jährige in der Justizanstalt Klagenfurt in einer Einzelzelle streng überwacht. Vor Kurzem wurde er noch einmal einvernommen, er zeigte sich aber schweigsam.

Weiteres Gutachten steht noch aus

Zusätzlich zum gerichtsmedizinischen Gutachten wurde auch ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Eine übliche Vorgehensweise bei einem derartigen Fall. Der zuständige psychiatrische Sachverständige war bereits im Gefängnis und hat den Syrer untersucht. Doch ein Ergebnis steht noch aus.

Die Jugendlichen - zwei 15-Jährige - die bei dem Attentat schwer verletzt worden waren und danach noch lange auf der Intensivstation behandelt werden mussten, konnten das Krankenhaus in der ersten Märzwoche endlich verlassen.

Schüler und junge Menschen nach dem Attentat im Video

Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung muss für den 23-Jährigen die Unschuldsvermutung gelten.